piwik no script img

Obama-Imitator Alphacat"Ich kann tun, was ich will"

Iman Crosson nennt sich Alphacat und imitiert den US-Präsidenten. Sein singender Obama ist bereits ein Internet-Star.

Sieht fast aus wie der echte Obama: Iman Crosson aka Alphacat. Bild: screenshot/youtube

US-Präsident Barack Obama hat viele Qualitäten. Wie er auf YouTube in einer Abwandlung von "Blame It", einem Song von von Jamie Foxx, die US-amerikanische Wirtschaftskrise auf den Arm nimmt, muss ihm erst mal jemand nachmachen. Moment: Das ist nicht Obama. Es ist Iman Crosson, Künstlername "Alphacat". Crosson ist mit seinen Obama-Imitationen, die keineswegs unpolitisch sind, zu einem der größten YouTube-Stars geworden. "Blame It" hat nach rund einem Monat bereits 28 Millionen Klicks. Dabei sieht er Obama gar nicht besonders ähnlich, aber die Stimme, die Mimik und die Gestik stimmen.

Crosson, der 1982 in Kentucky geboren wurde, hatte schon mit fünf Jahren Spaß an Schauspielerei und Tanz. Als er zwölf war, schickten ihn seine Eltern auf die Schule für kreative und darstellende Künste in Cincinnati. Später besuchte er die Wright-Universität in Dayton, Ohio, wo er Tanz studierte. Nachdem er zwei Jahre lang mit einer Studententruppe aufgetreten war, zog er nach New York.

Neben kleineren Aufträgen in Werbefilmen jobbte er im Schnellfutterrestaurant Blue Water Grill in Manhattan. Dort entstand 2008 die Idee für die Obama-Imitationen. "Oha, hier kommt Barack Obama", zogen ihn seine Kollegen auf, denn er war der hellhäutigste Schwarze der Belegschaft. Crosson produzierte sein erstes 30-Sekunden-Video und gewann den Wettbewerb, den die Restaurantkette Dennys für die beste Obama-Imitation veranstaltet hatte.

Der Durchbruch kam mit Obamas Wahl. Noch am Wahlabend stellte Crosson, der inzwischen nach Santa Barbara in Kalifornien umgezogen war, seine Fassung von "Whatever You Like" von T.I. ins Netz. In dem Video freut sich der frisch gewählte Präsident über seine neue Macht: "Ich kann tun, was ich will." Zwölf Millionen Menschen schauten sich den Clip an (alle Videos auf www.youtube.com/user/alphacat).

Seitdem ist er Obamas Stimme in der Newsweek-Serie "The District", NBC will ihn für eine Serie anwerben, und fast jeder Fernsehsender hat über ihn berichtet. Im vergangenen März bat ihn Aretha Franklin, auf ihrer Party zu ihrem 67. Geburtstag aufzutreten. Crosson alias Obama sang eine Variation von Beyoncés "Single Ladies". "Mein größtes Ziel ist es, Barack zu treffen", sagt Crosson. "Das wäre für mich das Höchste." Der echte Barack Obama hat vermutlich andere Ziele.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!