Kommentar Elphi-Untersuchungsausschuss: Der fade Beigeschmack

Den Hamburgern vergeht die immer mehr: Weil an anderen Ecken das Geld fehlt. Und weil beim Bau nicht alles sauber abzulaufen scheint. Bei Letzterem kann der Ausschuss abhelfen.

Es muss einen nicht überraschen, dass bei der Elbphilharmonie die Kosten steigen und der Eröffnungstermin immer weiter nach hinten wandert. Schließlich gibt es keine Erfahrungen damit, eine Elbphilharmonie zu bauen. Alles allerdings lässt sich mit diesem Argument auch nicht rechtfertigen.

Die Kostensteigerungen und Verzögerungen sind bei dem Projekt längst in einer Größenordnung angekommen, in der das Argument vom Neuland nicht mehr trägt: Bei der Kostenexplosion der Elbphilharmonie muss Transparenz geschaffen werden. Die gab es bislang nicht. Ein Untersuchungsausschuss, wie ihn die SPD einsetzen will, ist daher richtig und wichtig.

Viel zu früh hat die Stadt Nachforderung bezahlt, deren Höhe manchem Experten nicht plausibel erscheinen. Unklar ist, inwieweit die Vorplanungen unzureichend waren, inwieweit auch der Bauträger Hochtief eine suboptimal besetzte städtische Projektleitung ausnutzte, um überhöhte Forderungen durchzudrücken.

Klar ist allerdings, dass den Hamburgern die Freude an dem Projekt immer mehr vergeht. Einerseits, weil an anderen Ecken kein Geld mehr da ist. Andererseits, weil der fade Beigeschmack bleibt, dass beim Bau der Elbphilharmonie nicht alles sauber abgelaufen ist. Bei Letzterem kann der Untersuchungsausschuss Abhilfe schaffen.

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Jahrgang 1973, fing als Kultur-Redakteur der taz in Bremen an und war dann Redakteur für Kultur und Gesellschaft bei der taz nord. Als Fellow im Digital Journalism Fellowship der Hamburg Media School beschäftigte er sich mit der digitalen Transformation des Journalismus und ist derzeit Online-CvD in der Norddeutschland-Redaktion der taz.

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