Flashmob-Revival in Berlin: Mobben macht Spaß
Die "Berlin City Mobber" organisieren überraschende Aktionen auf den Straßen und Plätzen der Stadt - zur Unterhaltung der Passanten. Was treibt die Gruppe an?
Es gibt auch Mobs mit politischen Ziel: So demonstrierten im September 2007 Flashmobber bundesweit in mehr als 50 Bahnhöfen, darunter auch dem Berliner Hauptbahnhof, mit Krach gegen die Privatisierung der Bahn.
Im April 2008 legten sich 20 Menschen in einem Berliner Sportgeschäft mehrere Minuten schlafen, um auf die schlechten Arbeitsbedingungen in Fabriken für Sportbekleidung hinzuweisen.
Ein Kreuzberger Spätkauf wurde im Juni 2009 Ziel eines "Carrot Mob". 400 Kunden versammelten sich und kauften den Laden fast leer. Ziel solcher Mobs ist das Verwenden eines Teiles des Umsatzes für Energiesparmaßnahmen.
Am 20. Juni 2010 versammelten sich rund 150 Menschen an der Oberbaumbrücke, um gegen den geplanten Bau der A100 zu demonstrieren. Die Teilnehmer verkleideten sich als Unfallopfer. (taz)
Leser*innenkommentare
Localhorst
Gast
Endlich mal ein Artikel der sich von de, taz-Einheitsbrei abhebt. Ein echt netter Excerpt über die Flashmob-Szene in Berlin :)
Holkan
Gast
"Was treibt die Gruppe an?" Gute Frage! Geltungsbdedürfnis? Gefallsucht? Unsägliche Langeweile? Die Hoffnung, bei so einem Mob einen Sexualpartner zu finden? Der feste Glaube daran, dass kreativem Protest per se etwas Nobles anhaftet? Oder gar der Wille, die Welt zu verändern, indem man sich zum Nabel eben dieser erklärt?