Kommentar Sporthallengebühren: Deutliches Warnsignal

Die Chance, einmal nicht Politik ins Blaue hinein treiben zu müssen, sondern von Experimenten profitieren zu können, sollte die Hamburger Politik unbedingt wahrnehmen.

Die Nutzungsgebühr für Sportanlagen ist eine Idee, die nicht einfach vom Tisch gewischt werden sollte. Natürlich besteht die Gefahr, dass sie die Menschen vom Sport abschreckt, was diesen und dem Gemeinwesen nicht gut täte. Und auch, dass es gerade Armen schwerer gemacht würde, einem Verein beizutreten, gilt es zu bedenken.

Glaubt man jedoch dem Sportwissenschaftler Christian Wopp, verfügen viele Städte in Deutschland über einen reichen Erfahrungsschatz mit einer solchen Gebühr. Die Chance, einmal nicht Politik ins Blaue hinein treiben zu müssen, sondern von Experimenten profitieren zu können, sollte die Hamburger Politik unbedingt wahrnehmen - ganz gleich, was am Ende dabei herauskommt.

Dass die Idee überhaupt auf den Tisch gebracht wird, stimmt jedoch aus grundsätzlichen Erwägungen heraus bedenklich. Für einen immer größeren Teil seiner Leistungen, verlangt der Staat heute Geld: für Bescheinigungen, für Personalausweise und Reisepässe, ja selbst für das Anmelden in einer Stadt, die sich ein "Welcome Center" leistet. Gebühren fürs Sporttreiben gehören in diese Reihe, auch wenn keiner zum Sporttreiben gezwungen wird.

All diese Gebühren, von denen viele früher nicht erhoben wurden, sind ein deutliches Zeichen dafür, dass der Staat überfordert ist.

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