Gaddafi führt keine Rebellen-Gespräche: "Bis zum Tag des jüngsten Gerichts"
Die Rebellen haben offenbar einen Anschlag auf hohe Funktionäre in Tripolis verübt. Nicht der einzige Rückschlag für Gaddafi. Trotzdem bleibt der Diktator kompromisslos.
TRIPOLIS/KAIRO dpa/dapd | Der libysche Machthaber Muammar al-Gaddafi schließt Gespräche mit den Gegnern seines Regimes weiter kategorisch aus. Er werde bis zum "Tag des Jüngsten Gerichts" nicht mit den Rebellen sprechen , sagte Gaddafi am Donnerstag in einer Rede vor Anhängern in seiner Heimatstadt Sirte. "Es ist die Stimme des libyschen Volkes - frei und ungehorsam - die ihnen antworten wird."
Zugleich forderte er die Stämme in der von den Aufständischen kontrollierten Großstadt Misrata in einer Audio-Botschaft, die in der Nacht zum Freitag vom staatlichen Fernsehen ausgestrahlt wurde, auf, diese zu "befreien". "Diese Farce sollte beendet werden. Es ist eine Schande, dass ihr sie akzeptiert", wetterte Gaddafi.
Indes vermeldeten die Aufständischen westlich von Misrata Fortschritte. Bei Dafnija, zwischen Misrata und der Gaddafi-Hochburg Slitan gelegen, rückten sie vier Kilometer in Richtung Slitan vor, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira am Freitag. An diesem Frontabschnitt nahmen sie außerdem einen hohen Kommandeur der Gaddafi-Truppen gefangen. General Abdul Nabi Sajid sei dabei leicht verletzt worden und werde demnächst vernommen.
Wie der Sender weiter meldete, soll es bewaffneten Aufständischen in der Hauptstadt Tripolis gelungen sein, einen Angriff auf ein Gebäude zu starten, in dem hochrangige Regime-Funktionäre zu einer Beratung zusammengekommen waren. Unter ihnen soll auch Abu Bakr Trabulsi, einer von Gaddafis Geheimdienstchefs, gewesen sein. Wie die Aktion ausging, wurde indes nicht bekannt.
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