Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Pest und oder Cholera
Beide werden den ESM rattifizieren!
Eine echte alternative Georg Schramm jeneits der 'Blockwahl' haben die Oberen nicht zugelassen.
Gute Wahl. Die Linke zeigt sich offen, denn man muss nicht in jedem Punkt einer Meinung sein.
Leider wird es zur 'Blockwahl' kommen. Demokratische Wahlen sind etwas anderes, Herrschaften.
Wer Beate Klarsfelds öffentliche Äußerungen in Deutschland in letzter Zeit verfolgt hat, der wird bei ihr ein gewisses Renommiergehabe festgestellt haben: Sie betont die große Anerkennung, die sie und auch ihre Familienmitglider durch andere Staatsführungen, darunter auch die der DDR, erfahren habe. Das mag mit der dazu im Kontrast mangelnden Anerkennung für ihre Verdienste zur Aufarbeitung und Sühnung der NS-Verbrechen hierzulande in Zusammenhang stehen.
Ein Schlaglicht auf ihre Verdienste durch die Anwärterschaft könnte da vielleicht Abhilfe schaffen.
Müßig wäre es nun, sich die Frage zu stellen, ob sie daneben noch genug wache Sinne für aktuelle Probleme in diesem Land außer ihren Themenschwerpunkten hätte, da die Wahrscheinlichkeit des Amtantrittes ihreseits doch sehr gering ist.
Die Wahrheit ist, dieses Amt würde Frau Klarsfeld und alles wofür sie steht, beschädigen.
Frau Klarsfeld ist viel zu gut (weil antifaschistisch und israelsolidarisch), um dieses deutsche Volk und dessen Staat "angemessen" vertreten zu können.
Andersherum wird ein Schuh draus. Die Linkspartei hätte niemanden aufstellen sollen, damit eben deutlich wird, das die Wahl eine Farce ist. So "rettet" sie der NED (Neoliberale Einheitspartei) der Wahl mit dem Deckmäntelchen der Auswahl.
Ein für Reineckes Verhältnisse ungewöhnlich fairer Kommentar.
Ein toller Coup der Linkspartei. Und eine hochachtbare Kandidatin. Für die Israelhasser und Antisemiten in der Fraktion gibts ja sicher noch einen NPD-Kandidaten im Angebot. Allerdings bleibt für Frau Klarsfeld dann nur noch ein Dutzend Stimmen übrig. Und vielleicht die der Piraten. Sie hätte Besseres verdient.
Als die Meldung kam, Klarsfeld steht bereit, für die Präsidentschaft zu kandidieren, war ich spontan begeistert.
Eine Kandidatin, die wie kaum eine andere für Antifaschismus und Mut zum zivilen Ungehorsam steht und ein gutes Vorbild für junge Leute darstellt, die, wie hier Dresden, über den Kampf gegen den Rechtsextremismus politisch geprägt werden.
Da passen auch Partei und Person gut zusammen, auch und gerade weil Klarsfeld vielleicht keine typische Linke ist, denn das Engagement der Linkspartei hier (in Dresden) fand ich schon sehr glaubwürdig. Eine bekennende Freundin Israels zur Kanddatin zu machen wird sicher auch nicht ohne Wirkung nach Innen bleiben. Jedenfalls ist mir die Lötzsch etwas sympathischer geworden, erst durch den 18.2. in Dresden, dann durch diese Idee.
Warum sollte die BP-Wahl plötzlich keine Farce mehr sein, nur weil die Linke doch "mitspielt" mit einer Kandidatin des kleineren Übels?
Es wird dadurch nicht besser, dass ein paar Grüne nun das Analogon zu Gauck wählen könnten.
Kriege überall und die Frage, wer sich in Deutschland im Angriffsfall in den Schützengraben legen würde. Unser Autor sagt: Ich!
Kommentar Beate Klarsfeld: Die gerettete Wahl
Es ist richtig, dass die Linkspartei, die mal wieder außen vor gelassen wurde, trotzdem mitzuspielt. Auch die Zweifler bei SPD und Grüne haben nun eine Alternative.
Die Linkspartei schickt Beate Klarsfeld ins Rennen – und das ist gut so. Es wäre miserabel für die politische Kultur, wenn es keine Alternative zu Joachim Gauck geben würde. Denn Gauck ist zwar von einer ganz großen Koalition gekürt worden, aber alles andere als unumstritten. Ohne seriöse Gegenkandidatur wäre die Bundesversammlung zu einer Farce geworden.
Deshalb ist es richtig, dass die Linkspartei, die mal wieder demonstrativ außen vor gelassen wurde, sich durchgerungen hat, trotzdem mitzuspielen. Es gibt auch im rot-grünen Lager manche, die an dem designierten Bundespräsidenten zweifeln. Sie haben nun die Möglichkeit, abzuwägen und sich zu entscheiden. Es wäre ein Zeichen von Souveränität und der oft beschworenen Überparteilichkeit, wenn auch Sozialdemokraten und Grüne Klarsfeld nicht als bloße Agitpropkandidatin der Linkspartei sehen würden.
So weit das Positive. Andererseits wirkt Klarsfeld als Kandidatin etwas retro. Produktiver für die Debatte wäre eine Kandidatur gewesen, die mehr für die Kritik am sozialen Auseinanderdriften steht. Immerhin scheint die Gefahr gering, dass Klarsfeld und Gauck eine heillose Inszenierung Antifaschismus versus Antistalinismus aufführen.
Das Ganze könnte also prima für die Linkspartei sein – doch die Art dieser Kandidatur war holprig. Gesine Lötzsch hat das Gedeale um Gauck und das rot-grün-schwarz-gelbe Kandidatenkarussell mit schroffen Worten kritisiert – dann hat die Linksparteispitze ein ähnliches Stück inszeniert. Für die Linkspartei birgt Klarsfeld das Risiko, dass das eigene Lager wegen Klarsfeld scharfer Pro-Israel-Position erodiert.
Aber die Bundesversammlung hat nun eine Wahl. Und das zählt am Ende.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
Kommentar von
Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
Themen