Kommentar Bezirk Mitte: Präventiv kuscheln

Im Bezirk Mitte gibt es Artenschutz für die auf der roten Liste bedrohter Parteien geführte FDP. Und auch einige Grüne wollen sich beteiligen, obwohl sie von niemandem gebraucht werden.

Im Bezirk Mitte gibt es noch Artenschutz. Da ist die auf der roten Liste bedrohter Parteien geführte FDP noch immer am Start, sie darf sogar noch einmal mitregieren. Da gibt es deshalb, wie unter Schmidt und Scheel, noch einmal sozialliberal, einen großen Relaunch der goldenen 70er Jahre auf kleiner, lokaler Bühne.

Und da gibt es immer noch King Kahrs, der letzte Hamburger Bezirksmonarch von eignen Gnaden, der auch in Zukunft weiter von Berlin aus die Strippen ziehen wird, vor allem wenn es um die Jugendpolitik geht. Und diese nostalgiegeschwängerte Konstellation trägt auch noch den Titel „Neuanfang“ – welch cleverer Schachzug ausgebuffter Parteistrategen.

An diesem fulminanten Neuanfang wollten sich nun auch noch einige Grüne beteiligen, obwohl sie von niemandem gebraucht werden. Schon mal mit Rot kuscheln um dann, sollte die nächste Wahl SPD und FDP scheiden, selber als neue Braut bereitzustehen, lautete der Plan.

Die Kritiker, die davor warnten, die personelle Auffrischung des Systems Kahrs auch noch mitzutragen, haben sich aber wohl durchgesetzt. So muss die GAL nun weder als Steigbügelhalter noch als Erbschleicher mit Ansage ihr runder gewordenes Profil noch weiter abschleifen.

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