: Der Abrüstung verschrieben
Jan van Akens Spezialgebiete sind vielfältig: Er kennt sich aus mit Waffen und Gentechnik, Landwirtschaft und Friedenspolitik. Nun hat Die Linke den 51-Jährigen erneut zum Hamburger Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl nominiert. „Wir werden nicht locker lassen, bis auch der letzte Soldat aus jedem einzelnen Auslandseinsatz zurückgeholt ist“, versprach der außenpolitische Sprecher der Bundestagsfraktion seinen Genossen.
Der gebürtige Reinbeker kommt aus der Umweltbewegung. Nach seiner Promotion war der Biologe und erklärte Anti-Atom-Aktivist 2003 Gründer der Forschungsstelle für Biowaffen sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungsprojekt Pharmakogenetik an der Universität Hamburg. Zwischen 2004 bis 2006 war van Aken als Biowaffen-Inspekteur für die Vereinten Nationalen tätig. Sein Interesse an biologischen Kampfstoffen hatte ihn bereits dazu 1999 veranlasst, das Sunshine Projekt zur Ächtung biologischer Waffen zu gründen.
Nach seiner Rückkehr von der UN-Tätigkeit nach Hamburg ist der dreifache Vater Landwirtschaft-Campaigner zum Thema Gentechnik bei Greenpace International gewesen, nachdem er schon 1997 Campaigner zu diesem Thema bei Greenpeace- Deutschland war. In die Greenpeace-Zentrale nach Amsterdam hat es ihn seiner Familie wegen nie verschlagen. „Ich hab’ von Hamburg aus gearbeitet und bin nur wochenweise nach Amsterdam gefahren.“ Durch seine Bekanntschaft zum Völkerrechtler Norman Paech kam van Aken zur Linkspartei. 2009 ist er erstmals zum Spitzenkandidaten für den Bundestag aufgestellt worden.
Das schützt ihn allerdings nicht davor, dass er sich heute im Lüneburg vor Gericht verantworten muss. Der Bundestag hatte seine Immunität zwecks Strafverfolgung aufgehoben, da er im Herbst 2010 den Aufruf „Castor Schottern“ unterzeichnet hat. „Solange noch ein Atomkraftwerk in Deutschland läuft, werden wir uns das Recht auf zivilen Ungehorsam nicht nehmen lassen“, sagt Jan van Aken. KVA