: Opel flieht aus Bochum
AUTOBAU Der Konzern will nun auch sein Zentrallager im Ruhrgebiet schließen
BOCHUM taz | Nach mehr als 50 Jahren Produktion will die Opel AG ihre Produktion schon Ende 2014 komplett aus dem Ruhrgebiet abziehen. Nach dem bereits verkündeten Aus für die Autoproduktion in Bochum mit ihren 3.500 Stellen solle nun auch das Zentrallager zu diesem Zeitpunkt geschlossen werden, sagte ein Opel-Sprecher am Freitag. Das koste 420 weitere Jobs.
Viele Opel-Arbeiter würden nun gerne ihr Nein zum Sanierungskonzept des Vorstands rückgängig machen. Im März hatten mehr als 76 Prozent der Belegschaft gegen den Plan gestimmt, nach dem der Autobau Ende 2016 aufhören sollte. 1.200 Arbeitsplätze sollten in dem zu einem Logistikzentrum ausgebauten Zentrallager und einer Komponentenfertigung erhalten bleiben. Der Bochumer Betriebsrat hatte hoch gepokert und argumentiert, die Produktion des nur in Bochum gebauten Familienvans Zafira in ein anderes Werk zu verlagern sei für Opel zu teuer. Eine Neuabstimmung lehnt das Management nun aber ab. Im NRW-Landtag sorgte die Nachricht für heftige Debatten. CDU, FDP und Piraten werfen SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mangelhaften Einsatz für den Standort vor. WYP