: Schlachten der Zukunft
HÄHNCHENKRIEG
Meint er das wirklich ernst? Walter Kreienborg, der Inhaber des Hähnchenschlachtunternehmens Kreienkamp in Wildeshausen, war nicht zu erreichen. Dabei wäre ein Kommentar von ihm hilfreich, eine Klarstellung – sei es, um den falschen Eindruck zu widerlegen, sei es als Kampfansage an die Wahlberechtigten der Gemeinde Großenkneten. Denn die hatten ja, so lange ist’s noch nicht her, in einer Bürgerbefragung mehrheitlich gegen die Einrichtung eines Hähnchenschlachtbetriebs, Größenordnung 200.000 und ein paar Zerquetschte, gestimmt, den Kreienborg neben die dortige Putenschlachtfabrik von Heidemark bauen wollte.
Am Montag steht das Vorhaben als Punkt eins auf der Tagesordnung des Umwelt- und Planungsausschusses der Gemeinde. Der Beschlussvorschlag lautet „Einstellung des Verfahrens“, sprich: Begräbnis erster Klasse, und wenn sie nicht wortbrüchig werden, stimmen auch die Ratsleute von CDU und FDP mit Ja. Sie hatten versprochen, dem rechtlich nicht verbindlichen Plebiszit zu folgen. Ein paar Leute werden ihnen um 17 Uhr sicher dabei zuschauen. Aber die meisten BürgerInnen kommen wohl, weil Kreienborg seine Pläne weiterverfolgt. Gespräche zwischen ihm und der Firma Johann Bunte hat es schon gegeben, lose Gespräche, wie es heißt, aber fest umrissenen Inhalts: Ob nicht der von der Papenburger Bau- und Immobilienfirma betriebene Metropolpark Hansalinie ein guter Standort für eine Geflügelschlachterei sein könnte? Der liegt ebenfalls in Ahlhorn, direkt an der Vechtaer Straße, die in anderthalb Kilometern Luftlinie Entfernung parallel zur Lether Gewerbestraße verläuft, wo Kreienborg zuerst hinwollte.
Lustig? In Großenkneten finden sie das nicht ganz so witzig, und, damit in diesem Hähnchenkrieg nicht nach der Schlacht doch vor dem Schlachthof ist, liegt ein präventiver Dringlichkeitsantrag gegen das mögliche Vorhaben laut Nordwest-Zeitung schon vor. BES