KONKRETE MALEREI & DESIGN : Von kühl bis engagiert
Hajo Schiff
Kunst muss sich nicht immer dem Sozialen verpflichtet fühlen. Sie darf sich auch mit ihren eigenen Grundlagen befassen, auf sich selbst verweisen und, ganz primär, Farbsensibilität schulen. Solche konkrete Malerei von der Untersuchung des Pinselstrichs an der Grenze zur Darstellung über die spielerische Kombination der Farbfelder bis zur unterschwellig vibrierenden Schichtung der Farben vertritt die Galeristin Nanna Preußners vor allem, sie zeigt aber auch kühle Fotografie. Jetzt ist sie von Eppendorf ins Galeriehaus umgezogen und zeigt in ihrer ersten Ausstellung dort am Klosterwall eine Auswahl aus ihrem internationalen Programm: „Best Of“ präsentiert Arbeiten von den 13 Künstlerinnen und Künstlern Mojé Assefjah, Joe Barnes, Mats Bergquist, Isabella Berr, Nicholas Bodde, Rupert Eder, Jon Groom, Nikola Irmer, Christian F. Kintz, Ian McKeever, Ivo Ringe, Jo Schöpfer und Steven Scott.
Galerie Nanna Preußners, Galeriehaus Hamburg, Klosterwall 13, Di–Fr 13–19, Sa 12–16 Uhr. Bis 21. Dezember
Die angewandten Künstler machen die Welt hübsch, doch die bildenden Künstler revolutionieren sie. So war es lange. Heute aber scheint es fast umgekehrt. Für den Designpreis der Leinemann-Stiftung für Bildung und Kunst bewerben sich zwölf an der Hochschule für bildende Künste entwickelte Projekte mit der Frage: Wie kann Design die Welt verändern? Da werden Sitzmöbel aus Packbändern oder Mülltonnen gebaut, eine 3D-Drucktechnik zum Bau von ökologischen Fahrradrahmen eingesetzt und ein territoriales Markierungssystem für eine arktische Region entwickelt; es geht um Nachhaltigkeit gegen Produktzerfall, um eine flexible Wohnungseinrichtung für eine Roma-Familie in Belgrad oder um Ritualobjekte für die Trauerarbeit: Design sucht, über die indirekte Wirkung von Dingen hinaus direkt gemeinschaftliche Prozesse zu gestalten. Museum für Kunst und Gewerbe, Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr. Bis 5. Januar