klaus allofs, zdf-kommentator : Der Frankreich-Experte
■ kickte für Fortuna Düsseldorf, den 1. FC Köln, Marseille, Bordeaux und den SV Werder, wo er heute Geschäftsführer ist. Foto: dpa
Im deutschen Fußball ist es ja so, dass einer, der mal in Frankreich Fußball gespielt hat, auch gut 20 Jahre später noch als Experte gilt. Deshalb wird Klaus Allofs immer dann gebeten, was in Fernsehmikrofone zu sagen, wenn Frankreich spielt. Ende der 80er Jahre kickte Allofs, heute Geschäftsführer Fußball und Mitglied des Vorstands beim SV Werder Bremen, für Olympique Marseille und Girondins Bordeaux. Mit Marseille wurde er Meister, mit Bordeaux Zweiter.
Allofs gehört zu denen im deutschen Fußball, die seriös sind, einen gewissen Humor haben, und, wenn die Interessen des eigenen Clubs nicht unmittelbar involviert sind, die Wahrheit sagen. Er hat, anders als die stets parteiischen Experten des FC Bayern München, nicht nur die Interessen des eigenen Vereins im Blick. So sagte er als ZDF-Experte über die Leistungen der französischen Fußballnationalmannschaft bei der 0:2 WM-Niederlage gegen Mexiko, die wohl das Ausscheiden in der Vorrunde bedeutet: „Die Franzosen waren als Mannschaft gar nicht da. Sie haben sich keine Chancen herausgearbeitet, und es war keine Begeisterung im Spiel.“ Die Innenverteidigung habe schlecht gestanden, und an Selbstvertrauen habe es auch gefehlt. Kann man so stehen lassen.
Allofs, zusammen mit Thomas Schaaf so was wie Cindy und Bert der Bundesliga, hat bei Einkäufen ein ziemlich gutes Händchen. Er hat 56 Länderspiele gemacht, schoss dabei 17 Tore, und war sieben Mal Kapitän der Nationalmannschaft. Als Spieler mit Werder ein Mal deutscher Meister (1993), ohne viel zum Erfolg beigetragen zu haben, als Werder-Funktionär ist sein Beitrag zu den zwei Siegen im DFB-Pokal und der Meisterschaft (2004) enorm. Zuletzt stand Werder im DFB-Finale.
Was Allofs bei Werder nie machen würde, Trainer Schaaf zu kritisieren, geht bei Frankreichs Coach Raymond Domenech ganz einfach: „Ribéry spielte meiner Meinung auf einer falschen Position in der Mitte. Mir gefällt er besser, wenn er über die Flügel kommt.“ Allofs, der 1980 Europameister und EM-Torschützenkönig wurde, resümiert: „Was die Franzosen geboten haben, war kein Auftritt für eine WM. Sie haben einfach ihren Stiefel runter gespielt.“ Beim SV Werder gäbe das Mecker. ROR