Was tun in Hamburg? :
■ So, 16. 2., 20 Uhr, Kampnagel
Der Seelenklempner
Vollmundig verkündet William Fitzsimmons auf seiner Internetseite, er sei eine der sonderbarsten Personen, die man je treffen werde. Tatsächlich bringt der zauselbärtig-glatzköpfige Singer/Songwriter/Multiinstrumentalist für seinen Job als musikalischer Seelenklempner eine gute Voraussetzung mit: ein abgeschlossenes Studium und dazu Berufserfahrung als Psychotherapeut. Nachdem er Ehe und Familie abgehakt hat, beschäftigen ihn auf seinem jüngsten Album „Lions“ nun persönliche Entwicklungen seit dem Vorgänger „Gold In The Shadows“. Und siehe da: Vor allem Hoffnung klingt durch.
■ ab So, 16. 2., Ernst-Barlach-Haus
Zartheit und Wucht
Hans Josephsohn zählt zu den großen Einzelgängern in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Unbeirrt von wechselnden Tendenzen schuf der 2012 verstorbene Schweizer Bildhauer Arbeiten von archaischer Wucht und bewegender Zartheit. In der Beschränkung auf wenige Werkgruppen – Liegende, Stehende, Halbfiguren, Reliefs – erreichte er enorme Freiheit. „Man muss lernen, eine Sprache zu finden, die parallel zum Leben geht“, schrieb er selbst, „aber eigenes Leben hat.“ Wurde seine Bedeutung zuletzt 2013 auf der Biennale von Venedig unterstrichen, wird Josephsohn nun bis Mitte Juni erstmals in Hamburg ausgestellt. MATT
■ So, 16. 2., ab 14 Uhr alle 90 Minuten vor dem „Hansa Eck“, Hansaplatz 15
Flanieren im Rotlicht
Über Prostitution wird wieder gestritten. Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer streitet für ein Verbot, indem sie erklärt, Frauenhandel und Zwangsprostitution seien durch die Legalisierung der Sexarbeit durch die rot-grüne Bundesregierung 2002 erst möglich geworden. In Hamburg erklärte der SPD-Senat St. Georg zum „Sperrgebiet“ für Prostituierte, Freiern drohen 5.000 Euro Bußgeld. Zusammen mit Beratungsorganisationen, dem Bundesverband erotischer und sexueller Dienstleistungen, Sexarbeiterinnen, der Koordinierungsstelle gegen Frauenhandel und der Gewerkschaft Ver.di ermöglicht der „Ratschlag Prostitution Hamburg“ nun einen Einblick ins Sexgewerbe: Vier Führungen zu sogenannten „Prostitutionstätten“ werden angeboten, zu Absteige und Stundenhotel, Autostrich oder SM-Studio. Danach stehen Sex- sowie Sozialarbeiterinnen für Diskussionen bereit. KVA