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Archiv-Artikel

hamburg kompakt

Abriss in Neuengamme

Der Abriss der ehemaligen Justizvollzugsanstalt Vierlande neben der KZ-Gedenkstätte Neuengamme hat gestern begonnen. Hamburgs Justizsenator Carsten Lüdemann (CDU) sagte: „Damit wird die Stadt ihrer historischen Verantwortung gerecht und beendet endgültig das unwürdige Nebeneinander von Strafvollzug und KZ-Gedenkstätte.“ Nach heftigen Protesten waren im Dezember 2001 und September 2002 bereits die Gebäude eines Nachbargefängnisses geräumt worden. Damit wurde eine Erweiterung der Gedenkstätte ermöglicht. Zudem beendete die Justizbehörde im Februar 2006 den Strafvollzug an dem historischen Ort und verlegte die letzten Gefangenen der JVA Vierlande in das erweiterte neue Gefängnis im benachbarten Billwerder.

Keine Auskunft

Auskunft über die aktuelle Zahl rechtsextremer Straftaten in Hamburg haben gestern die Oppositionsfraktionen SPD und GAL vom Senat verlangt. Ein Anstieg habe sich ergeben aus der Antwort auf eine Anfrage, die im Bundestag gestellt wurde. Weder Innenbehörde noch Polizei und Verfassungsschutz sehen sich allerdings in der Lage, eine Hamburger Statistik vorzulegen. Der CDU-Senat sollte die „Besorgnis erregende Entwicklung nicht bagatellisieren und verheimlichen“, findet SPD-Innenpolitiker Andreas Dressel. „Vertuschung und Verharmlosung ist beim Kampf gegen Rechtsextremismus der falsche Weg“, meint auch der grüne Rechtspolitiker Till Steffen. Von beiden Fraktionen wurden deshalb gestern Kleine Anfragen auf den parlamentarischen Weg gebracht, um den Senat zu Auskünften zu bewegen.

Multimedialer Dom

Zwei Hamburger Studentinnen lassen den vor 200 Jahren abgerissenen Hamburger Dom multimedial wieder auferstehen. Wie die Hochschule für Angewandte Wissenschaften gestern mitteilte, haben sie im Studienschwerpunkt Informative Illustration eine 3D-Ansicht der verlorenen Backsteinkirche geschaffen. Ihre Rekonstruktionen auf Bildertafeln dokumentiert die Arbeitsergebnisse eines hochschulübergreifenden Seminars zum Hamburger Dom von Uni Hamburg und Hafencity Universität und ist noch bis zum 26. November in der Hauptkirche St. Jacobi zu sehen. Der als baufällig geltende Dom wurde 1804 bis 1806 abgerissen.