: Das Reich lebt in Niedersachsen
In Bad Zwischenahn wollen sich am heutigen Samstag die so genannten „Reichsbürger“ treffen. Die Vereinigung, die sich als legitime Vertretung des ihrer Auffassung nach noch bestehenden „Deutschen Reichs“ versteht, will sich nach Informationen eines Antifa-Bündnisses im „Hotel zum Gesundbrunnen“ versammeln. Die Heilpraktikerin Elstrud C. soll die Veranstaltung geplant haben. Sie selbst möchte mit rechtem Gedankengut nichts gemein haben. In einem Schriftverkehr mit einem vermeintlichen „Reichsbürger“ behauptet sie allerdings, dass durch die „Fremdherrschaft“ in Deutschlands „wir langsam alle vernichtet“ werden.
Einer der Stars der „Reichsbürger“ dürfte am Samstag fehlen: Der frühere NPD-Anwalt Horst Mahler muss eine Haftstrafe wegen Volksverhetzung antreten. Im NPD-Verbotsverfahren 2002 hatte er in einem Schriftsatz den Hass auf Juden als „untrügliches Zeichen eines intakten spirituellen Immunsystems“ bezeichnet.
Bereits am 20. Oktober versuchten die „Reichsbürger“ in der niedersächsischen Stadt eine Veranstaltung auszurichten. Edgar Ludovici aus Großhansdorf sprach in dem gemeindeeigenen „Brandstätter Haus“ über „Die Rechtslage in Deutschland“. Die Polizei beendete die Veranstaltung wegen rechter Parolen jedoch vorzeitig. In einem Flugblatt, das vor Ort verteilt wurde, wird der verstorbene Vorsitzende des Zentralrats der Juden als „Nazikönig“ diffamiert. AS