: Ab in die Grotte
HOCHSOMMER Wenn’s hart auf hart kommt mit der Sommerhitze, dann hilft nur noch die Flucht. Ganz gleich ob Höhle, Skisport-Halle oder Kühlkammer: Die taz benennt die kühlsten Orte Niedersachsens
EINHORNHÖHLE: Die in Herzberg im Harz gelegene Höhle gilt mit nur sieben Grad als landesweit kühlster natürlicher Ort. In der blauen Grotte mit ihren Öffnungen seien es sogar nur vier bis fünf Grad, sagt Betreiber Ralf Nielbock. Je stärker die Sonne scheine, desto kälter sei es in der Grotte. „In der Höhle herrscht eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit“, erläutert Nielbock. „Durch die Sonneneinstrahlung entsteht Verdunstungskälte, es bildet sich kalter Nebel.“ KÄLTEKAMMERN: „Im Eislabor des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven herrschen minus 20 Grad, damit die Forscher dort ihre Eisproben aus Arktis und Antarktis untersuchen können“, sagt eine Sprecherin. Der Raum stehe aber nur Wissenschaftlern offen. WURMBERG: Der Turm auf dem Wurmberg mit seiner Aussichtsplattform in 1.001 Metern Höhe ist der am höchsten gelegene begehbare Punkt Niedersachsens. Er soll wie die ebenfalls marode Skisprungschanze auf dem Berg abgerissen werden. Ein neuer Turm für kühle Weitsicht ist geplant. Die alte Aussichtsplattform ist bereits gesperrt, doch die Wurmberg Alm bietet in immerhin 971 Metern Höhe kalte Getränke. SNOW DOME: Mitten in der Heide bedecken 10.000 Kubikmeter Schnee und Eis die Indoor-Skipiste an der A 7. Im Snow Dome Bispingen können SkifahrerInnen und SnowboarderInnen bei minus zwei bis minus fünf Grad auch im Hochsommer dem Wintersport frönen. Wer keinen Wintersport mag, kann sich am Surfbrett versuchen: Vor der Halle bricht sich die größte stehende Welle Europas.
KLÖSTER: Hier ist es nicht ganz so kühl wie in Höhlen und Seen, doch gibt es dafür Gelegenheit zur inneren Einkehr. Im Speisesaal des Zisterzienser-Klosters Walkenried im Harz werden im Sommer etwa 19 Grad gemessen. Die dicken Mauern brauchen eine ganze Weile, bis sie sich erwärmen. Auch in Lüneburg erwarten die BesucherInnen im Kloster Lüne außer einer Fülle von Kunstschätzen auch angenehme Temperaturen. Durch den schattigen Klostergarten fließt ein eigener umgeleiteter Bach, seit mittlerweile 800 Jahren schon. (dpa)