: Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen
Zwar erschauerte man bereits des Öfteren in Ehrfurcht vor der „Mighty Wurlitzer“, der größten und fantastischsten aller Musik und Geräusche erzeugenden Kinoorgeln, die im Musikinstrumentenmuseum (Tiergartenstr. 1) steht und auf die jeden Samstag gegen 12 Uhr (als legitimer Höhepunkt der allwochenendlichen Führung) auf höchst beeindruckende Weise eingedroschen wird. Doch an diesem Samstag treibt einem ein anderes rasantes Instrument Tränen in die Augen. Das Ferienprogramm im Filmmuseum Potsdam (Breite Str. 1, 14467 Potsdam) beinhaltet nämlich Slapstick für Kinder mit Livemusik: Noch heute und morgen um 16 Uhr werden 1916 bis 1928 entstandene Stummfilme mit Charlie Chaplin (dessen Tochter just auf Promotour war und ganz herzzerreißende Dinge über ihren Vater erzählte), Buster Keaton und Laurel & Hardy von der dort ansässigen Wahnsinns-Welte-Kinoorgel begleitet, die tatsächlich 30 MusikerInnen ersetzt. Was ja eigentlich traurig ist, weil man doch auf die human resources aufpassen sollte. Aber ein Live-Organist pro Film ist immer noch besser als gar keiner. Und apropos human resource: Graffiti, ein durchaus ambivalenter Fall von öffentlich ausgelebter Kreativität, wird in bestimmten Jugendphasen gern als Ausdrucksmittel genutzt. Manchem geht redundantes Namens-Lettering allerdings auch gehörig auf die Nerven. Das „Kreativhaus Berlin“ bietet darum einen „Graffiti-Workshop“ für Jugendliche ab 13 Jahren ab, in dem nicht nur jede Menge Kunst gemacht, sondern auch über die rechtlichen Folgen von Graffiti, über „style wars“ und über giftige Lacke aus den Sprühdosen geredet wird. 38 Euro kostet der Wochenend-Workshop, er geht vom 8. bis 12. 8. täglich von 13 Uhr bis 16.30 Uhr, und man sollte sich auf jeden Fall anmelden, bevor man seinen Willi einfach irgendwo hintaggt.
■ www.sim.spk-berlin.de, www.filmmuseum-potsdam.de, www.kreativhaus-tpz.de