kommentar: entschuldigung: Die Kurve gekriegt

Mit seiner gestrigen Entschuldigung hat Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD) soeben noch die Kurve gekriegt: Er wird sein Amt noch eine Weile behalten können.

KOMMENTAR VON BENNO SCHIRRMEISTER

Denn darum ging es gestern: Noch waren es nur die notorischen Wadenbeißer, die lautstark Webers Rücktritt wegen der Causa Röpke forderten. Aus den Reihen der Abgeordneten war davon noch nichts zu vernehmen – kein Wunder, gerade erst hat ihn das Parlament für vier weitere Jahre bestätigt, obwohl man den Mann und seine Schwächen hätte kennen müssen. Dann gleich den Abgang zu fordern: Das kommt auch nicht gut. Da hält man sich also eine Weile zurück.

Dass es aber nicht lange gedauert hätte, merkt man an Form und Inhalt der Entschuldigung: Demütig und mit Gelöbnis der Besserung – ein Offenbarungseid! Wir wissen nicht, ob Fraktions-Chef Carsten Sieling Weber dazu geraten hat. Und unbestätigt sind die Gerüchte, dass die SPD-Fraktion zu Beginn der Legislaturperiode ihre Reihen durchforstet hat, ob sich nicht ein anderer für den Posten anbietet. Sie ist nicht fündig geworden. Deshalb hat sich Weber gestern entschuldigt.