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Archiv-Artikel

Wohin in Bremen und Bremerhaven?

■ Samstag, 21 Uhr

55 Jahre Eule

In der Tat ein beachtliches Jubiläum: 55 Jahre „Lila Eule“. Auch wenn das mit den 55 Jahren ein kleines bisschen geschummelt ist. Zwar wurde der Club 1959 gegründet, damals noch in der Langen Straße, seit 1965 am jetzigen Standort. Aber zwischendurch war sie auch ein paar Monate geschlossen und firmierte gar für eine Weile unter anderem Namen, bis 2001 der alte Name wieder überm Keller prangte. An der kulturgeschichtlichen Bedeutung (hier sprach Dutschke, Brötzmann nahm an diesem Ort „Machine Gun“ auf!) ändern solche Nickeligkeiten eh nichts.

Lila Eule

■ Samstag, 20 Uhr

Coole Eltern leben länger

Eigentlich ist es ein bisschen wie bei den Busters. Alle Jahre wieder kommt auch Wladimir Kaminer vorbei und ist nicht eben bekannt dafür, seinen Stil regelmäßig einer grundlegenden Revision zu unterziehen. Lediglich die Themen ändern sich ein wenig, wobei oft biografische Wechselfälle den Ausschlag geben. Offenbar gab es in der letzten Zeit bei Kaminer Anlass, sich mit der Pubertät des Nachwuchses auseinanderzusetzen. Und er wäre nicht Kaminer, wenn er sich davon aus der Ruhe bringen ließe. Laut Klappentext seines neuen Buchs „Coole Eltern leben länger“ ist er beim Thema Pubertät außerordentlich entspannt und erzieht „nur in absoluten Notfällen“. Was durchaus sympathisch ist. Dass bei Zigarren und Cognac der Spaß aufhört, vermag nur Pharisäer gegen ihn aufzubringen. Hier erweisen sich die Kinder zumindest in ihrer literarisierten Form als mit ähnlichem Mutterwitz wie Kaminer ausgestattet. Mehr müssen wir hier nicht verraten. Sie wissen ja eh, was Sie bekommen. Foto: Michael Ihle

Schlachthof

■ Donnerstag, 17 Uhr

Alles Walzer – Neujahr in Wien

Neujahr scheint ein durchaus dehnbarer Begriff zu sein. Bis weit in den Januar hinein werden Neujahrskonzerte gegeben. An der norddeutschen Küste ist man unterdessen hart im Nehmen. Da wird keine Müdigkeit vorgeschützt und schon gleich am 1. Januar und immerhin schon um 17 Uhr das neue Jahr eingeläutet. Das Stadttheater, das aber ohnehin nie schläft (siehe Aufmacher), sorgt dafür, übrigens zum ersten Mal. Unter dem Titel „Alles Walzer – Neujahr in Wien“ wird es da neben beliebten Walzern, Polkas und Ouvertüren von Johann Strauss Sohn auch Werke anderer großer Komponisten der goldenen Ära des Wiener Walzers wie Franz Lehár und Emil Waldteufel zu hören geben. Das Philharmonische Orchester Bremerhaven spielt unter der Leitung des Generalmusikdirektors Marc Niemann. Begleitet wird das musikalische Programm vom Musikkabarettisten Georg Renz, der moderierend durch den Abend führt und mit einem Augenzwinkern einen satirischen Ausblick auf das neue Jahr gibt. Das Konzert ist bereits ausverkauft.

Stadttheater Bremerhaven

■ Sonntag, 12 Uhr

Sumi-e

Auch wenn die aktuelle Sonderausstellung des Hauses Mao gewidmet ist: Kurz vor Jahresende gibt das Übersee-Museum gleichwohl Gelegenheit, sich mit der japanischen Kunst des Sumi-e zu befassen, wohinter sich die „Tuschemalerei des freien Stils“ verbirgt, die ihren Ursprung im Zen-Glauben hat. Charakteristisch für diese Kunstform sind die kraftvollen und auf das Wesentliche reduzierten Pinselstriche, die in einem Zug gemalt werden. Nachgebessert wird nicht. Yoriko Seto und Carsten Dietz zeigen diese spontanistische Kunst um 12, 14 und 16 Uhr.

Übersee-Museum