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Archiv-Artikel

5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

LEKTIONEN

1. Deutschland ist gefährlich Die US-Regierung macht sich Sorgen um ihre Bürger, die nach Deutschland reisen. Grund: die Pegida-Demos in diversen Städten. Die US-Bürger sollten sich der „verschärften Bedrohungslage“ bewusst sein und „geeignete Sicherheitsvorkehrungen“ treffen, so das Außenministerium. „Report Mainz“ hat recherchiert, für wen es hierzulande wirklich eine Gefahr gibt: für Flüchtlinge. Seit Beginn der Pegida-Proteste hat sich die Zahl der Gewaltakte gegen Migranten – speziell Asylbewerber und deren Unterkünfte – mehr als verdoppelt. 2. Kölner Jecken sind Spaßbremsen Ein Charlie-Hebdo-Wagen war der Gewinner bei einer Facebook-Abstimmung der Kölner Karnevalisten. Doch der harmlose Rosenmontagswagen darf nun nicht mitfahren, wie das Festkomitee am Mittwoch mitteilte. Warum, bleibt nebulös. Dass es Sicherheitsbedenken gab, über die die Lokalpresse berichtet hatte, dementierten die Oberjecken. Sie wollen lieber einen „fröhlichen Karneval“ als die Narrenfreiheit hochhalten. 3. Flaschensammler stören Das Pfand auf Einwegflaschen wurde aus ökologischen Gründen eingeführt, es hat aber auch ökonomische Folgen: Es wurde ein Programm der sozialen Umverteilung. Der Hamburger Flughafen will da nicht mitmachen und geht gegen Flaschensammler vor. Man wolle einen „ungestörten Betrieb“ gewährleisten und den Fluggästen einen „angenehmen Aufenthalt“ bieten. 97 Strafanträge gegen Flaschensammler stellte der Flughafenbetreiber letztes Jahr. Dabei sind Flughäfen wegen des Flüssigkeitsverbots an Bord ein besonders guter Ort für Bedürftige, um ein paar Euro einzusammeln. 4. Buschkowsky hat bald mehr Zeit zum Bücherschreiben Berlin-Neukölln ist der wohl berühmteste Stadtteil der Republik und sein Bürgermeister bekannter als mancher Minister. Heinz Buschkowsky (SPD) hat sich mit markigen und oft populistischen Sprüchen („Multikulti ist gescheitert“) einen Namen gemacht. Am Dienstag hat der 66-Jährige seinen Rücktritt zum 1.jApril angekündigt. Er hat also bald mehr Zeit, Integrationsbücher zu schreiben und in Talkshows zu sitzen. Wenn seine Gesundheit mitspielt. Denn die wurde als Grund für seinen Rückzug genannt. 5. Aus Kuba kann man twittern Während die USA und Kuba verhandeln, wie ihre Annäherung aussehen soll, schafft Twitter Fakten. Zumindest symbolisch. Seit dieser Woche kann man dort „Kuba“ als Standort auswählen. Wie das kubanische Onlinemagazin 14ymedio berichtet, haben dessen Macher selbst bei Twitter darauf gedrungen. Auf der Karibikinsel dürften das die meisten nicht mitbekommen haben. 14ymedio ist in Kuba gesperrt. Und Twitternachrichten können von dort aus bislang die allerwenigsten absetzen. SEBASTIAN ERB