piwik no script img

Archiv-Artikel

Wochenübersicht: Kinderhort Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Eine Schatzkarte, sich bekämpfende Kinderbanden, Sommerferien, eine verwunschene Villa, ein unheimlicher Wald und der Vater weist seinen Sohn an, „endlich mal ein bisschen Mumm zu zeigen“. Fast wirkt es, als sei „Der Schatz der weißen Falken“ in den feuchten Träumen eines Jungen in der Präpubertät entstanden. Verantwortlich für den Kinderfilm des Monats Oktober aber zeichnet ein Erwachsener: das Drehbuch stammt von einem gewissen Christian Zübert, der auch gleich die Regie führte und der zuvor vor allem durch die Kiffer-Komödie „Lammbock“ aufgefallen war. Hier wärmt er noch einmal das uralte Thema vom letzten heißen Sommer auf, in dem sich jugendliche Träumer vom Kindsein verabschieden und beginnen erwachsen zu werden. Die erste, unschuldige Liebe inklusive. Nicht selten erinnert die Geschichte von den drei Freunden, die sich auf bisweilen absurde Abenteuer in die Fränkische Schweiz begeben, ein bisschen sehr an „Stand By Me“, den nun schon zwei Jahrzehnte alten Genre-Klassiker von Rob Reiner. Aber wie schon sein übermächtiges Vorbild handelt auch „Der Schatz der weißen Falken“ nicht unbedingt nur von der Realität. Angesiedelt in den Siebzigerjahren, erzählt Zübert in hellen, sonnendurchfluteten Bildern von einer idealisierten Kindheit, die niemals so stattgefunden haben kann, einer Kindheit, wie sie Erwachsene im Nachhinein gern gelebt hätten. Akzeptiert man diese Tatsache, darf man sich in diesem Film relativ ungebrochen daran freuen, dass es dem deutschen Kino endlich einmal wert war, auch der jüngeren Zielgruppe gutes Handwerk zu liefern. Das immerhin hat Züberts „Der Schatz der weißen Falken“ mit den Marktführern aus Skandinavien gemeinsam, und so ist der Film ein solides, liebevoll ausgestattetes Stück – wie man heute so sagt – Family-Entertainment geworden.

„Der Schatz der weißen Falken“: 6./7. 10. Nickelodeon 14 Uhr, 8. 10. Nickelodeon 10+14.30 Uhr. 9. 10. Sputnik 10.30+15 Uhr, Cineplex Spandau 10+14.30 Uhr, 10. 10. Kino Spreehöfe 10+14 Uhr, 11. 10. Intimes 10+14.15 Uhr, UCI Colosseum 10+14.30 Uhr. www.kinderkinobuero.de