Kritik an Ausbauplänen für Endlager Schacht Konrad

ATOM Donnerstag Kundgebung gegen Nationalen Entsorgungsplan. Flasbarth erläutert das Konzept

Die Überlegungen der Bundesregierung, die Kapazität des geplanten Atommüllendlagers Schacht Konrad in Salzgitter zu verdoppeln, stoßen in der Region auf breite Ablehnung. Deshalb haben die atomkraftkritische Arbeitsgemeinschaft, die IG Metall, das Landvolk und weitere Organisationen für Donnerstag zu einer Protestkundgebung aufgerufen. Auch etliche Landwirte mit Traktoren würden erwartet, sagte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Peter Dickel, dem Evangelischen Pressedienst.

Im Anschluss an die Demonstration will der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, die Pläne der Regierung erläutern. Nach dem kürzlich bekannt gewordenen Entwurf der Bundesregierung zum „Nationalen Entsorgungsplan“ fällt in Deutschland doppelt so viel schwach und mittelradioaktiver Müll an wie bislang gedacht. Statt 300.000 Kubikmeter schätzt der Entwurf das Volumen dieser Abfälle nun auf etwa 600.000 Kubikmeter.

Für die in der Bundesrepublik anfallenden schwach und mittelradioaktiven Abfälle ist Schacht Konrad vorgesehen. Laut Genehmigung dürfen dort aber nur bis zu 303.000 Kubikmeter Atommüll eingelagert werden. Eine Konrad-Erweiterung werde deshalb „nicht ausgeschlossen“, heißt es im Entwurf des Entsorgungsplans.

Dies solle aber erst geprüft werden, wenn das Endlager in Betrieb gehe, also nicht vor 2022. Schacht Konrad ist ein ehemaliges Eisenerzbergwerk. Es wird derzeit vom Bundesamt für Strahlenschutz zum Endlager umgebaut.  (epd)