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Archiv-Artikel

KINDERSCHUTZ

Verhaltenskodex

Der Verhaltenskodex zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung im Tourismus (Code of Conduct) basiert auf der UN-Menschenrechtserklärung und der UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Der Kodex versteht sich als Beitrag der Reisebranche, ist Teil des beim Weltkongress in Stockholm 1996 verabschiedeten Aktionsprogramms und ein Schritt zur konkreten Umsetzung des Global Code of Ethics for Tourism. Nach der erfolgreichen Einführung in Schweden – auf Initiative von Ecpat Schweden – im Jahr 1999 hat auch der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalterverband (DRV) mit Ecpat Deutschland e. V. im Jahr 2001 einen Verhaltenskodex für die Reiseveranstalter zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung vereinbart. Der DRV vertritt über 4.200 Reiseveranstalter und Reisebüros.

Der Kodex umfasst sechs Hauptpunkte:

1. Festlegung einer ethischen Unternehmenspolitik gegen die Prostitution mit Kindern und deren Verankerung in Leitbild und Unternehmensphilosophie.

2. Information, Sensibilisierung und Fortbildung von Mitarbeitern.

3. Aufnahme von Klauseln in Verträge mit Hotels, Incoming-Agenturen und sonstigen Leistungsträgern, die eine gemeinsame Ablehnung der sexuellen Ausbeutung von Kindern deutlich machen.

4. Bereitstellung von Informationen und Hinweisen für Reisende.

5. Geeignete Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen für einheimische Hauptverantwortliche in den Zielgebieten des Reiseveranstalters.

6. Mitwirkung an der Entwicklung und Durchführung eines Evaluierungs- und Monitoringverfahrens.

Der Code of Conduct wurde bisher von über 600 Unternehmen und Verbänden in über 23 Ländern unterzeichnet, u. a. in den skandinavischen Ländern, den Niederlanden, in Italien, Großbritannien, Österreich, in der Schweiz, in Brasilien, den USA und in Japan. Nur touristische Unternehmen wie Reiseveranstalter und Hotels können den Verhaltenskodex unterzeichnen. Ecpat berät die Unternehmen in Schulungen und Trainingsprogrammen bei der Einführung und Umsetzung des Kodex. Dafür sollen die Unternehmen von 2009 an eine Servicegebühr zahlen.

www.thecode.org

Literatur: Sabine Minninger: „Tränen heilen die Wunden nicht. Kinderprostitution im Tourismus“. Herausgegeben vom Evangelischen Entwicklungsdienst (EED), Bonn 2004