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Mehr Fernsehfahndung

■ Bundesinnenminister Zimmermann findet Fahndung über Bildschirm effektiver als Fahndung mit Plakaten

In einem Interview mit der „Welt“ plädierte Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann für eine verstärkte Einbeziehung des Fernsehens in die Fahndungsarbeit der Polizei: da sich das Äußere von RAF–Mitgliedern häufig und gravierend verändere, müßten „über die elektronischen Medien Veränderungsmöglichkeiten von einzelnen Top–Terroristen dargestellt werden“. Außerdem sei eine „intensivierte Fahndung ... praktisch nur über Bilder des Fernsehens (möglich)“. Erstaunt über dieses Ansinnen zeigte sich das Büro des WDR– Intendanten Nowottny: es gebe ganz klare Regelungen, nach denen der Sender auf Anfrage des Landeskriminalamtes Fahndungshinweise über den Äther schicken könne - ob und in welcher Form das geschehe, sei allerdings Sache des Senders, da dieser auch die Programmverantwortung habe. Ähnlich äußerte sich gegenüber der taz auch der derzeitige Vorsitzende der ARD, der Intendant des Südwestfunks Hilf: Seit den siebziger Jahren bestünden klare Richtlinien zwischen ARD, ZDF und BKA, die den Ablauf regelten. Diese seien erst in diesem Sommer in eine neue Form gebracht worden, so daß eigentlich kein neuer Klärungsbedarf bestehe: „Daß wir unseren Beitrag in so einem Fall leisten, ist selbstverständlich - das Fernsehen darf aber nicht das Fahndungsinstrument der Polizeibehörden werden“. Auf gar keinen Fall könne der Sender die Verantwortung über das Programm abgeben. Auch der Vorsitzende des Innenausschusses Wernitz (SPD) findet, daß die öffentliche Fahndung verstärkt werden müsse: „Daß das Fluchtauto beispielsweise erst nach vier Tagen gefunden wurde, zeigt die Defizite in diesem Bereich“. Zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit zwischen Ermittlungsbehörden und Rundfunkanstalten zeigte sich dagegen der Pressesprecher der Generalbundesanwaltschaft Alexander Prechtl: „Ich habe noch nie Schwierigkeiten mit den Medien in diesem Bereich gehabt und beklage da auch keine Defizite“. oto

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