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Golfstaaten unter Druck

■ USA, Iran und die „Freiheit der Schiffahrt“ am Golf

Alle Welt starrt auf die „Gas Prince“ und ihren US– amerikanischen Geleitschutz, und eine amerikanisch– iranische Konfrontation im Persisch–Arabischen Golf scheint in den Bereich des Möglichen zu rücken. Doch es sind weniger die Machthaber in Teheran als vielmehr die Golfanrainerstaaten, die in den letzten Wochen und Monaten zunehmend unter Druck gerieten - aus Teheran wie Washington gleichermaßen. Für die USA stehen bei ihrem militärischen Aufmarsch in der Region geostrategische Überlegungen im Mittelpunkt, nicht die vielbeschworene „Freiheit der Schiffahrt“. Die USA wollen vor allem verhindern, daß die Golfstaaten als Reaktion auf den Irangate–Skandal zunehmend auf einen neutralistischen Kurs einschwenken. So meldeten sich die US–Strategen prompt mit der Forderung nach militärischen Stützpunkten als Gegenleistung für die Geleitschutz–Aktion zu Wort - ein Ansinnen, das ihnen bisher verweigert wurde. In wirtschaftlicher Hinsicht wirkt das proklamierte Bestreben der USA, die „Lebenslinien des Westens“ für den Ölexport zu verteidigen, schon fast anachronistisch, da die Golfstaaten ihre Ausfuhr immer stärker von Tankern auf Pipelines ungestellt haben. Mit zwei Ausnahmen: Kuwait und Iran. Kein Wunder also, daß es gerade kuwaitische Tanker waren, die seit dem letzen Sommer zunehmend von Iran angegriffen wurden. Kein Wunder auch, daß gerade der Iran immer wieder Garantien für die Sicherheit der Schiffahrt fordert, ist es doch die Islamische Republik und nicht der Irak, die für ihren Ölexport auf die Wasserwege angewiesen ist. So ziehen unversehens der „Große Satan“ in Washington und die islamischen Revolutionäre in Teheran in der Frage der „Freiheit der Schiffahrt“ momentan an einem Strang. Der US–Aufmarsch am Golf hat bislang vor allem ein Ergebnis erzielt: Der Irak, auf dessen Konto in der Vergangenheit der größere Teil der Angriffe auf Handelsschiffe ging, stellte seine Bombardierungen ein und kam damit amerikanischen Wünschen entgegen. Denn im Falle eines irakischen Angriffs ist auch mit einem iranischen Vergeltungsschlag zu rechnen - und dann müßten die USA direkt und militärisch in den Golfkrieg eingreifen, um nicht als „Papiertiger“ dazustehen. Die Machthaber in Teheran haben dies in ihr Kalkül miteinbezogen. Auch sie wissen, daß der Irak wieder Schiffe angreifen wird, die iranische Rhetorik durch den Nadelstich gegen die „Bridgeton“ bereits Genüge getan wurde. Beate Seel

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