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■ LEUTE VON HEUTEKLATSCH VON GESTERN

Wenn es ums Trinken in Berlin geht, schwinden ideologische Kluften. Sowohl ein rechtes als auch ein linkes Enfant terrible geben in der Stadt der vielen Kneipen offenbar der sterilen Atmosphäre einer Hotelbar den Vorzug. Wenn Oskar Lafontaine aus dem Saarland oder Richard Löwenthal aus Hessen angereist kommen, trinken sie sich in Berlin im Kempinski Mut an. Kein blauer Zustand, auch nicht grüne Zustände, sondern grüne Uniformen sind schuld daran, daß der AL-Pressesprecher Stefan Noe in letzter Zeit oft so gequält dreinblickt. Bei der unsanften Räumung nach einer studentischen Besetzung einer Villa in der Podbielski-Allee hatte sich der Kubat-Dreieck-besetzungserprobte AL-Mann einige Rippen gequetscht, als ihn die räumende Ordnungsmacht in die Mangel nahm. Zehlendorfs ambitionierter Bezirksbürgermeister Jürgen Klemann (CDU) soll sich jetzt einer Skulptur annehmen, die den Adrenalinspiegel der Berliner ansteigen ließ. Der Zehlendorfer Kulturverein möchte, daß Wolf Vostells Beton-Cadillac demnächst an der Avus-Zufahrt Potsdamer Chaussee steht. Die Kosten für die Abschleppung des unschädlich gemachten Luftverpesters sollen durch Spenden bezahlt werden.

Ein seltsamer Briefwechsel entwickelte sich zwischen dem AL –Vorstandsmitglied Detlef Schulze und Andreas Hamann, seines Zeichens Redakteur der 'Wahrheit'. Schulze bedankte sich brav bei dem Schreiber für die Anregung zum AL –Wahlkampfplakat mit dem Titel: „Jede Menge Vergangenheit“. Hamann antwortete prompt mit einem Glückwunsch zur Plakatidee. Auf das Copyright der Idee verzichte er, solange nicht Heinrich Lummer und seine „ausländerfeindliche Hetze“ auftauche. Heinrich Lummer tauchte selbst allerdings wieder in Berlin auf. Zunächst spielte er auf einer Nikolaus-Feier den Weihnachtsmann, zog dann einer alten Tradition folgend zwecks Wahlkampf durch die Kneipen und dann über die AL her. Der bescheinigte er „elitäre Arroganz“ und einen „Ansatz zum totalitären Denken“. Eine ganze Reihe derer, die beim Eisernen Heinrich auch nicht wohlgelitten sind, gingen am Samstag abend ins Kreuzberger „Exil“. Das Edelrestaurant war zur Geburtstagsfeier des nunmehr 50jährigen Rechtsanwalts Wolfgang Panka zur Disko umgebaut worden, inklusive eines waschechten Profi-DJs. Journalisten fachsimpelten mit den Rechtsanwälten Rainer Elfferding, Philipp Heinisch u.a. bis in den frühen Morgenstunden rund ums kalte Büffet. Nicht so friedlich-feucht-bedeutungsvoll ging es am Rande des Prozesses gegen die beiden Box-Brüder Rocchigiani zu. Ein blaues Auge holte sich dort fast ein Taxifahrer, dessen Aussage dem Journalisten des sid (Sportinformationsdienst) Dietmar Kreft nicht paßte. Er beschränkte sich dann doch auf eine lautstarke Beschimpfung. Daß angesichts des unweigerlich drohenden Weihnachsfestes auch Zurückhaltung angesagt ist, meint

Marianne

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