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Der letzte Windhund?

■ Streit um die letzten Rennbahnen der rasenden Köter in Gatow / Böse Umweltschutzgeister am Werk

In Berlin gibt es einen letzten Windhund-Rennverein (WRV). In Gatow - am Rande der Rieselfelder - können die rasenden Köter auf zwei Rennbahnen den obligatorischen Hasen hetzen. Und das schon seit 16 Jahren. Doch wie lange noch? Die WRV -Vorsitzende Katharina Haberkorn sieht die Existenz ihrer Hetzsportart aufs schärfste bedroht. Von wem? Von bösen Geistern des Umweltschutzes und der Verwaltung: „Überaus einseitig orientierte Naturschützer aus Verbänden und Verwaltung betrachten die Windhundrennbahnen in Gatow als Elemente, die die Natur stören.“ Und das sehen die Grün -Freunde grundfalsch, denn „Mensch und Hund - beide ein Stück Natur - verbringen dort an einigen Wochentagen stundenweise ihre Freizeit, und dort ist der von Politikern immer so vehement geforderte Freizeitwert des Bürgers am ehesten verwirklicht“, schrieb uns die besorgte 1.Vorsitzende. Recht hat sie! Rettet den Freizeitwert des Bürgers, der doch auch nur ein Stück Natur in der Freizeit der Köter ist! Unsere Vorsitzende kann beruhigt werden. Wie das Gartenbauamt Spandau gestern auf Anfrage mitteilte, wird zwar gerade an einer Prüfung des Pachtvertrages für die Rennhundfreunde gearbeitet. Aber das dauert alles seine Zeit: Behördenzeit. Frau Hube vom Gartenbauamt: „Eine Klärung der Angelegenheit kann noch Jahre dauern. Das Landschaftsplanverfahren für die Rieselfelder muß noch durch verschiedene Instanzen. Keine akute Bedrohung also für die Windhundfreunde.“ Na Gott sei Dank!

TH.D.

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