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Vom Himmel gefallene Steine

■ Am Wochenende waren in der Bremer Stadthalle alte und wertvolle, aber auch nicht ungefährliche Mineralien zu besichtigen / Kleiner schwarzer Uran-Klumpen

Wenn Sie das nächste Mal beim Umgraben in Ihrem Garten auf einen großen Stein stoßen, der dazu noch sehr alt wirkt, sollten Sie ihn nicht einfach achtlos beiseite werfen. Vielleicht ist es ein wertvoller Meteorit oder gar ein Silbermineral. Allerdings: Sehr groß ist die Wahrscheinlichkeit eines solchen Fundes nicht, denn üblicherweise kommen diese Steine in unseren Breitengraden nur im Museum oder in Ausstel

lungen vor. Dort allerdings - auf der Intermineral in der Bremer Stadthalle - konnten sie am vergangenen Wochenende besichtigt werden: 50 kg schwere Amethystdruse aus Brasilien, Vanadiniten aus Marokko, Rubine, Saphire, Diamanten - eine Vielzahl unterschiedlicher Edelsteine, Mineralien und Kristalle, in bizarren Formen und schillernden Farben.

Ein besonderer Schwerpunkt

der Ausstellung, die zweimal jährlich in Bremen stattfindet, ist die Sammlung von Glasmeteoriten. Sie sind mit Sternschnuppen vergleichbar und in allen Kontinenten zu finden. Die sogenannten Streufelder sind im wesentlichen bekannt. In Europa liegen sie in Südböhmen. Wenn diese Meteoriten auf die Erde herabstürzen, haben sie bereits das stolze Alter von zwischen 600.000 und 28 Millionen Jahren

erreicht. Nicht so alt, dafür aber auch nicht so ungefährlich, ist ein etwa faustgroßer Stein aus den zwanziger Jahren. Er wurde im sächsischen Teil des Erzgebirges gefunden, wiegt etwa 800 g und besteht aus Arsen, in das Silber eingewachsen ist. Der Wert dieses Steins liegt bei etwa 500 Mark.

Ebenfalls zu den Attraktionen der Ausstellung gehört ein Urankristall, das wegen seiner hohen Strahlungsabgabe nur hinter Bleiglasfenstern besichtigt werden kann. Es ist ein schwarzer Klumpen, etwa in der Größe einer Streichholzschachtel, mit kleinen grünen Ausnarbungen. Das ist kristallisiertes Autonit.

„Mit diesem Stein können sie eine Stadt wie Bremen 14 Tage lang mit Strom versorgen“, sagt Horst Buchholz, der begeisterter Mineralien-Sammler ist und zusammen mit seiner Frau die Intermineral organisiert und durchführt. „Aus Freude an den Steinen“, wie er sagt. Der Wert der Mineralien und Kristalle richtet sich nach ihrem Aufbau, ihrer Seltenheit und ihrer Größe und Farbe. Sie gelten als sichere und lukrative Wertanlage. om

Die nächste Intermineral findet am 3. und 4. Dezember in der Bremer Stadthalle statt.

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