: „Doktrinärer Journalist“
Zur Wahl von Günther von Lojewski zum Intendanten des SFB erklärt die Berliner Kultursenatorin Anke Martiny ■ DOKUMENTATION
„Die im ersten Wahlgang mit klarem Ergebnis erfolgte Wahl von Günther von Lojewski zum Intendanten des Sender Freies Berlin ist eine Entscheidung des dazu legitimierten Gremiums, an der nicht zu deuteln ist. Gleichwohl bedeutet diese Entscheidung eine Hypothek für die Zukunft dieser krisengeschüttelten Sendeanstalt; denn zum dritten Mal im Lauf von nur sechs Jahren willfahrte der Rundfunkrat erneut der CDU.
Mit Günther von Lojewski wurde nicht der parteiunabhängige liberale Medienmanager gewählt, der den Sender in der schwierigen Berliner Medienlandschaft in eine moderne, technokratisch untadelige Zukunft führt. Durchgesetzt hat sich ein in seinen Perspektiven bis ins Doktrinäre verengter Journalist, dessen Fähigkeiten zur Führung eines Dienstleistungs- und Produktionsbetriebes von 1.400 Menschen bisher unerprobt sind.
Die rot-grüne Koalition in Berlin ist angetreten, die nicht durch Qualität ausgewiesene Parteilichkeit in der Stadt zu überwinden. Es muß endlich Schluß sein mit den Seilschaften. Wir werden im neuen Landesmediengesetz Vorsorge treffen, daß der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Berlin dem Zugriff von Staat und Parteien entzogen wird. Der aktiven Unterstützung unparteiischer Berlinerinnen und Berliner sind wir uns dabei sicher.“
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