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MUSEUM: Ilona Benoschofsky, Alexander Schreiber "Das jüdische Museum in Budapest"

1916 wurde das jüdische Museum in Budapest eröffnet. 1500 Objekte hatte die Sammlung. Vor den Nazitruppen wurde sie 1941 in Sicherheit gebracht. In den Räumen des Museums brachte die Besatzungsmacht Arbeitsdienstler unter. „Als die Pfeilkreuzler im Zuge der Budapester Deportationen die Juden in der Synagoge in der Dohany utca zusammenpferchten, um sie von dort aus auf den Fußmarsch nach Österreich in Richtung auf das deutsche Reich zu treiben, durchbrachen die Juden heimlich die Mauer zwischen Synagoge und Museum. Zur Dohany utca hin war die Synagoge von den Pfeilkreuzlern abgesperrt, und die Juden wurden von der Sip utca, wo sich der hintere Trakt befand, in das als Lager dienende Synagogengebäude eingeliefert. Diejenigen jedoch, die auf die Empore zu fliehen versuchten, stießen dort auf den Mauerdurchbruch und gelangten so in das Museum, dessen Tür außerhalb des abgeriegelten Ghettobereichs lag. Auf diese Weise konnten einige der Opfer ins 'Freie‘ entkommen und damit der Deportation entgehen. Das Museum rettete so im Winter 1944, dem tragischsten Zeitabschnitt des ungarischen Judentums, Menschenleben.“ Ilona Benoschofsky und Alexander Scheiber haben den Katalog des Jüdischen Museums in Budapest herausgegeben. Man sieht darin neben zahlreichen Kelchen, Kannen und Büchsen, neben Toravorhängen, Büchern und Bildern auch ein Kleid, das aus einem geraubten Gebetsmantel geschneidert wurde.

Das jüdische Museum in Budapest, hrsg. von Ilona Benoschofsky und Alexander Schreiber, übersetzt von Ruth Futaky, Fourier-Verlag, 246 Seiten, 28 Farbtafeln, 249 einfarbige Abbildungen, 29,80 DM

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