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Wollschwein

■ Bauer Egler hat was ganz besonderes auf der Weide

Besonderes Schwein hat gegenwärtig der Landwirt Günter Egler in Fladderlohausen (Kreis Vechta). Er züchtet Wollschweine. Besonderes Merkmal der Tiere: Sie tragen im Winter Fell und ekeln sich vor ausgeklügelten Mastfuttermischungen, von denen ihre hochgezüchteten Artgenossen schnell schlachtreif werden. Ihr Rüssel zieht sie zu appetitlichen Gräsern und Rinden. Als Weidetier ist das sogenannte Mangeliza -Wollschwein scharf auf natürlichen Bewuchs, weil es in der Entwicklungsgeschichte der Wildsau nähersteht als dem modernen Mastschwein.

Trotzdem: Die Wollsau „rechnet sich“, versichert Bauer Egler. Für die kommenden zwei Jahre sei der Absatz bei Gourmets gesichert. Auch wenn das Kilogramm mit rund neun Mark zu Buche schlage. Die Nachfrage nach dem „wildpretartigen Geschmack“ liege jedenfalls deutlich höher als die Fähigkeit der Wollsäue, Ferkel zu werfen.

Motiv für die Züchtung des „wolligen“ Schweinespecks war für Egler nach eigenen Worten nicht der reine Erwerbszweck. Er habe die Rasse auf einer Roten Liste der aussterbenden Haustiere entdeckt und als Weidevieh schätzen gelernt. Eine von vier Säuen sei inzwischen trächtig. „Prächtig“, meint Bauer Egler.

Manfred Protze

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