Fünf Millionen für Rostock

■ Wedemeier fordert runden Tisch für Hilfsmaßnahmen

Mit fünf Millionen Mark, einem „bescheidenen Betrag“, will sich Bremen im kommenden Jahr unterstützend in die kommunalpolitischen Rostocker Angelegenheiten einmischen. Das erklärte Bürgermeister Klaus Wedemeier gestern im Anschluß an eine Senatssitzung. Es bleibe keine Zeit für bloße Ankündigungen. „Die Menschen in der DDR brauchen unsere Hilfe jetzt, damit dort in der Zeit revolutionärer Veränderungen schwerwiegende Versorgungseinbrüche möglichst vermieden werden können.“

Im Januar will Wedemeier mit einer Delegation nach Rostock fahren und „Personen mitnehmen, die konkret etwas zu sagen haben.“ Einen Interessenten für die Fahrt hat Wedemeier bereits gefunden. Die Handwerkskammer will unterstützend in die Bremen-Rostocker Beziehung eingreifen. Weitere „Fachleute“ will Wedemeier in den Bereichen Umweltschutz und Stadtentwicklung suchen.

Gesprächspartner in Rostock

soll nicht alleine die SED-Stadtregierung sein. Wedemeier: „Ich will nichts machen, was nicht auch von der SDP, dem Neuen Forum und so weiter getragen wird. Das hat keinen Sinn.“ Seine Idee deshalb: Ein runder Tisch, an dem die Bremer gemeinsam mit allen relevanten Gruppen die kommunalpolitische Entwicklungshilfe absprechen. Wedemeier: „Wir haben das know-how zur Lösung der kommunalpolitischen Probleme.“

Konkrete Gestalt nimmt die Zusammenarbeit im Gesundheitsbereich an. Von medizinischen Apparaturen, über Einwegspritzen bis hin zu Medikamenten hat der Rostocker Kreisarzt eine Mängelliste aufgestellt, die die Bremer jetzt abarbeiten wollen. So wird überlegt, eine Stadtapotheke in Rostock mit Medikamenten aus Bremen zu versorgen, die dort zu verhältnismäßig günstigen Preisen von der Bevölkerung gekauft werden können.

hbk