: Neu im UT-Kino: „Why me?“ von Gene Quintano
■ Tarzan als Belmondo
Auch wenn Christopher Lambert noch so süß silberblickt wie weiland Clarence, der TV-Löwe, er ist einfach kein niedlicher Raub-Gauner! Das liegt entweder an der völlig undurchtriebenen Riesen-Stirne, dem Grademaß oder der Regie. Egal, die verrückte Entführung eines konstantinopelischen Rubins ist sowieso so uneinsichtig wie ein hochgeschlossener Mantelkragen, bloß ohne Mantel.
Lambert als Tarzan als Belmondo. Wie das geht? Nicht! Zwar schwingelt unser Safe knacker-Softie climaxartig an Flaschenzug-Lianen zwischen manhattischen Hochhäusern, aber das bringt ihn, uns und die Handlung auch nicht weiter. Noch dazu ist er mit einem Zusatzgauner (Christopher Lloyd) ausgestattet, der auf Bruno hört und auf sonst gar nichts. Da dächte man dialogwitz -süchtig an Butch Cassidy und Sundance Kid, würde der Vergleich Paul Newman und Robert Redford nicht beleidigen. Unsere zwei haben aber wenigstens auch was geklaut und geraten natürlich durch Zufall an einen dubiosen Stein, der das byzantinische Reich wiederherstellen soll, frag‘ mich keiner, wie, der aber nun gewollt wird von: einer berufshysterischen Dame, einer armenischen Befreiungsfront und von einem miesen Bullen pfui Deibel, wie mies, und von einer untergrundigen kleinen Tolpatsch-Gang, so was von unerfolgreich, aber kein Wunder, wenn die alle so dick sind und dann auch noch schwarz, und von einem relativ türkischen Diplomaten, der auch nicht mit rechten Dingen umgeht. Dazwischen rumfuhrwerken die zwei Gauner wie ein ausgeleiertes Gummipärchen. Plop. clak
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen