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„Göttin der Demokratie“ nimmt Kurs auf China

■ Radioschiff der Demokratiebewegung hat in Taiwan angelegt

Keelung/Taiwan (afp/taz) - Unter dem Jubel chinesischer Dissidenten ist der schwimmende Piratensender „Göttin der Demokratie“ am Sonntag in Taiwan eingetroffen. Das mit einem Radiosender ausgerüstete Schiff soll ab Anfang Juni das chinesische Festland mit Nachrichten der Demokratiebewegung beschallen. Es konnte nun nach einer längeren Odyssee im taiwanesischen Hafen Keelung anlegen, um frischen Proviant zu bunkern.

Der im Exil lebende Dissidentenführer Yan Jiaqi umarmte den Kapitän und andere Besatzungsmitglieder, als sie an Land gingen. Yan ist ein führendes Mitglied der in Paris ansässigen „Föderation für Demokratie in China“. Er will mit an Bord gehen und von internationalen Gewässern aus die Chinesen über das Massaker vom Juni vergangenen Jahres und die Ziele der Demokratiebewegung informieren. Pünktlich zum Jahrestag des Massakers, am 4.Juni, soll nun die „Botschaft der Freiheit“ aus chinesischen Radios ertönen.

Die taiwanesischen Behörden hatten Yan zuvor daran gehindert, das Schiff zu betreten. Sie befürchten offenbar, daß die zaghaft begonnene Entspannung zwischen Taiwan und der Volksrepublik gestört werden könnte.

hbo

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