: Wer entsorgt RIAS?
■ Neues Kompromißpapier der Länderchefs zu RIAS und Deutschlandfunk wird vom RIAS kritisiert/ Sitz in Köln?
Berlin/Hannover. Ein neuer Vorschlag der Regierungschefs der fünf alten Bundesländer für die Neuordnung des RIAS und des Deutschlandfunks wird von der RIAS-Intendanz abgelehnt. Die Länderchefs hatten sich kürzlich in Hannover auf folgenden rundfunkpolitischen Kompromißvorschlag geeinigt: ARD und ZDF veranstalten gemeinsam über eine in Köln ansässige »Gemeinschaftseinrichtung« zwei bundesweite Hörfunkprogramme. Dazu soll der RIAS dem ZDF und der Deutschlandfunk der ARD angeschlossen werden. Um das »nicht rechtsfähige« und damit nicht selbständige Gemeinschaftsradio zu finanzieren, wird eine Gebührenerhöhung erwogen. RIASTV soll als Auslandsfernsehen zur Deutschen Welle gehen.
Der Leiter der RIAS-Intendanz, Wiegrefe, kritisierte den Kompromißvorschlag. Die Vergabe von Etats und der Einfluß auf die Programme seien darin nicht klar geregelt. Weder sei das »linksrheinische Köln als Sitz für ein bundesweites Integrationsprogramm« akzeptabel — Sitz müsse die Hauptstadt sein —, noch sei es den RIAS-TV-Journalisten zumutbar, nun plötzlich Auslandsfernsehen zu produzieren. Zudem seien ARD und ZDF über kurz oder lang sowieso gezwungen, ein Frühstücksfernsehen zu produzieren. Beide Sender strahlen momentan versuchsweise RIASTV als Frühprogramm aus. kotte
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