piwik no script img

Bauen in Bremen

■ Die großen Wohnungsbaugesellschaften wollen zulegen

16.000 zusätzliche Wohnungen sollen BremerInnen bis zum Jahr 2.000 gebaut kriegen. So hat es zumindest der Bremer Senat ins Auge gefaßt. Die beiden großen Wohnungsbaugesellschaften „Bremische“ und „Gewoba“ wollen jetzt mittun, damit die Zielzahl verwirklicht wird. Die „Bremische Gesellschaft“ beschloß vor wenigen Tagen ihr „Wohnungsbauprogramm 1991“.

Darin ist festgelegt, daß von 1991-93 die Grundsteine für 725 neue, öffentlich geförderte Wohnungen gelegt werden sollen. Das bisherige Programm der „Bremischen“ umfaßte 355 Wohneinheiten, sie sollen bis spätestens Ende 1992 bezugsfertig sein. Finanzierungsprobleme hat die „Bremische“ nicht: Geschäftsführer Egon Kähler: „Wir haben genügend Eigenmittel. Wir sind ein solides Unternehmen.“ Es gebe erstens genügend Erträge, die reinvestiert werden könnten, zweitens verzichte die Stadtgemeinde Bremen auf die Ausschüttung der Dividende in Höhe von einer Million und drittens sollten Ein-Familien-Reihen-Häuser an Mieter verkauft werden. Finanzierungsprobleme hat dagegen die „Gewoba“ (früher „Neue Heimat“).

„Gewoba“-Sprecher Ullrich Höft erklärte auf Anfrage: „Bei uns sind die Entscheidungen noch nicht gefallen, sondern werden erst vorbereitet.“ Die „Gewoba“ strebe an, 200 Mietwohnungen pro Jahr zu bauen. Zu diesem Zweck sollten unbebaute Grundstücke und Wohnungen „privatisiert“, verkauft werden. 1989 seien 400 Wohnungen an MieterInnen abgesetzt worden. In den nächsten Jahren rechne man damit, 200 bis 250 Wohnungen pro Jahr an MieterInnen verkaufen zu können. Der Betriebsrat dränge darauf, die Gesellschafter — das Land Bremen und die Banken — in die Pflicht zu nehmen, um das Eigenkapital aufzustocken. Dazu der Betriebssratsvorsitzende Bernhard Baumeister: „Mehr Mietwohungen zu bauen geht nur, wenn das Eigenkapital verstärkt wird. Die Gesellschafter sollen sich da nicht raushalten. Privatisierung ist Substanzverzehr.“ Er nehme an, daß seine Geschäfsführung von ähnlichen Einschätzungen ausgehe.

Die „Bremische“ will die 725 neuen Mietwohnungen in fünf Projekten bündeln: 200 Wohnungen in zweigeschossigen Reihenhäusern sollen auf ein Grundstück der „Bremischen“ an der Axstedter Straße in Gröpelingen. Am Niedersachsendamm in Arsten sind 225 neue Wohnungen geplant. Das dritte Großprojekt steht auf einem Sportplatz in Walle an. Bauen will die „Bremische“ zudem „Auf dem hohen Ufer“ in St. Magnus und in der Neustädter Kornstraße.

B.D.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen