: Hupidua, hupiduaaaahh!
■ Bremer Theater kommt unter's Auto / Gesponserte Kabarett-Oper „Oh Automobile“
Der Citroen XM ist das Auto des Jahres. Das ist schön für Citroen, der heute das „einzige Auto mit serienmäßig hydraktivem Fahrwerk“ baut und darum „einen Schritt weiter“ ist als andere. Da war der Wechsel-Schritt zu „Spaß und Freude an Kabarett-Musik-Theater“ nicht weit und was bietet sich da selbst an: das Bremer Theater. Vauweh etc. werden sich noch ins Heck beißen vor Wut wegen dem Zuspäten und den bestraft der Umsatz.
Denn gestern hat das Bremer Theater auf einer Presse-Konferenz u.a. sein nächstes Projekt „Oh Automobile“ von und mit Citroen XM (Auto), Dietrich Paul (Kabarettist) und Walter Haupt (Komponist) vorgestellt. Ja, man glaubt es den Beteiligten auf dem Podium gerne, daß es nicht einfach ist, dieses Stück für Orchester, Limousine und einen Fahrer in irgendeinem bekannten Genre unterzukriegen. Zu und zu ungewöhnlich ist, daß ein Auto die Hauptrolle spielt. Da werden Scheibenwischer zu Taktstöcken! Klar sind sich alle bewußt, daß das Auto ein Problemfall ist. Und Dietrich Paul bekennt vorbeugend, daß er gar keins besitzt und höchstens in riesigen Mietwagen verbotene Lust verspürt, etwa bei 200km/h. Sympathisch. Für den schicken Citroen- Manager ist das Auto eine Frau (wegen Kontroverse und Leidenschaft) und sein Sponsoring eine Art Mautgebühr der Industrie für die Kultur. Da springt Ernst Busche auf, eingeschmuggelter alter Friedenskämpfer, und fordert im Endeffekt die Absetzung des Stückes. Ein kurzes Eklätchen. Weil: Es steht noch viel auf dem Spielplan. claks
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