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CDU-Chef froh über Schwäche der SPD

■ Bremer CDU-Spitzenkandidat außerhalb gesucht

„So schlecht ging es den Bremer Sozialdemokraten noch nie“, freute sich gestern der Bremer CDU-Chef Bernd Neumann. Zum ersten Mal hatten bei der Bundestagswahl in Bremen CDU und FDP zusammen die SPD überholt. „Diesmal kann es uns erstmals wirklich gelingen, die absolute Mehrheit der SPD in der Bürgerschaftswahl '91 zu durchbrechen“, sagte Neumann.

Bis Ende März will sich die Bremer CDU dafür um einen geeigneten Spitzenkandidaten kümmern, mit dem das gute Bundestagswahlergebnis auch in der Landtagswahl gehalten werden kann. Bernd Neumann führt bereits Gespräche — „auch jenseits der Bremer Landesgrenze“. Selber will er aber auf keinen Fall wieder Bremer Spitzenkandidat werden.

Engagieren will sich Neumann jedoch in Sachen Bremer Selbständigkeit. „Allerdings“, so der CDU-Chef, „hat das einen halbwegs politischen Konsens zur Voraussetzung.“ Für einen „Kraftakt“ wie die Entschuldung Bremens durch den Bund werde sich die CDU nur stark machen, wenn die SPD bereit sei, in der Wirtschafts-, Verkehrs- und Kulturpolitik auf Bremer „Sondergeschichten“ zu verzichten, zum Beispiel darauf, „hier isoliert alle Umweltprobleme lösen zu wollen“.

Personell sei die SPD am Ende, Wedemeier ein „schöner, aber zahnloser Tiger“ ohne Führungsfähigkeiten. Einen Hoffnungsschimmer sieht Neumann nur im Wirtschaftsressort. Dessen Senatsdirektor Frank Haller müsse für seine Kritik an der Straßen- Schraffierung für die Vorfahrt des ÖPNV gelobt werden. Diese „Zwangsmaßnahme gegen Autofahrer“ könne „großen Schaden für das Oberzentrum Bremen“ anrichten. Ase

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