: Kleine und große Haufen
■ Gemein: Das Geld in der reichen Bundesrepublik ist immer noch äußerst ungleich verteilt
Gemein: Das Geld in der reichen Bundesrepublik ist immer noch äußerst ungleich verteilt.
D
as Geldvermögen in Westdeutschland ist nach Erkenntnissen der Sparkassen weiterhin „sehr ungleich verteilt“. Wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband mitteilte, besitzen knapp 3,3 Millionen Haushalte, also 14,5 Prozent aller West-Haushalte, jeweils ein Bruttogeldvermögen von weniger als 2.500 DM. Auf diese Haushalte entfielen nur 0,5 Prozent des gesamten Bruttogeldvermögens von 2,8 Billionen (2.800 Milliarden) DM. Dagegen verfügten 241.000 Haushalte — das sind 1,1 Prozent aller Haushalte — über ein Bruttogeldvermögen von 200.000 DM und mehr, also über insgesamt 13,4 Prozent des gesamten Geldvermögens.
Zu diesen Ergebnissen auf der Basis Ende 1988 — neuester Stand der Erhebung — kommt eine Veröffentlichung der Zeitschrift 'Sparkasse‘ des Monats April. Danach gibt es in einem Drittel aller Privathaushalte ein Geldvermögen zwischen 10.000 und 35.000 Mark. Im Durchschnitt errechnet sich für die 24,7 Millionen westdeutschen Haushalte ein Bruttogeldvermögen von 25.673 DM pro Haushalt. Davon entfielen 42,6 Prozent auf Sparguthaben, 16 Prozent auf Bausparguthaben, 35,2 Prozent auf Wertpapiere und 6,2 Prozent auf sonstige Geldanlagen. Dem standen im Schnitt 2.225 DM als Restschuld aus Krediten gegenüber, so daß jedem Haushalt im Schnitt ein Nettogeldvermögen von 23.448 DM verblieb.
2,2 Millionen Haushalte (8,8 Prozent) hatten weder Spareinlagen, zugeteilte Bausparverträge noch Wertpapiere. Auch bei höheren Einkommen spiele das Sparbuch eine Rolle, hieß es. Von knapp zehn Millionen Haushalten, die Ende des Jahres 1988 in irgendeiner Form Kredite aufgenommen hatten, entfielen auf 4,9 Millionen Haushalte Kleinkredite, Anschaffungs- und Dispositionskredite. Rund 1,3 Millionen Haushalte mußten zusätzlich Hypotheken, Baudarlehen und ähnliches bedienen. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen