: "Premiere" wächst
■ Neue Sendezentrale des Pay-TV in Wandsbek kostet 100 Millionen Mark
des Pay-TV in Wandsbek kostet 100 Millionen Mark
Der einzige deutsche Pay-TV- Sender, Premiere, platzt aus allen Nähten. Voraussichtlich im kommenden Frühjahr wird auf dem Gelände von Studio Hamburg in Wandsbek mit dem Bau einer Sendezentrale begonnen, die 500 MitarbeiterInnen Platz bieten wird. Der Komplex soll bereits 1994 bezugsfertig sein. Studio Hamburg wird das Projekt als Bauherr finan
1zieren und im Rahmen eines Leasing-Vertrages an Premiere vermieten. Für Studio Hamburg-Chef Martin Willich wird der Bau mit einem Volumen von rund 100 Millionen Mark das größte Investitionsprojekt des Unternehmens sein.
Nach dessen Fertigstellung wird Premiere zugleich der größte Sender auf dem Gelände von Studio Hamburg sein, der allein seit 1991 rund
1350 neue Arbeitsplätze geschaffen hat. Diese Expansion begründet Premiere-Geschäftsführer Lothar Hunsel unter anderem mit dem großen Zuschauerinteresse.
Bereits 370000 Haushalte in Deutschland und Österreich hätten das Programm für eine monatliche Gebühr von 39 Mark abonniert. Hunsel rechnet damit, daß die Zahl der Neukunden wöchentlich um 5000 zunehmen wird. Bis 1994 erwartet er insgesamt 750000 Abonnenten, die sich via Kabel oder Satellit Spielfilme, Sport- und Musikveranstaltungen ins Haus holen.
Grund genug für Willich, optimistisch in die Zukunft blicken. Der von vielen befürchtete Sog, mit dem Medienbetriebe nach dem Fall der innerdeutschen Grenze nach Berlin gezogen würden, sei ausgeblieben, so Willich. Zwar werde es insgesamt einige Verschiebungen geben, der Medienstandort Hamburg sei aber alles andere als gefährdet. Schon heute wüßte er nicht, wie er die Platzbedürfnisse seiner Kunden befriedigen könne. „Wir sind nicht mal mehr in der Lage, eine Zwei-Personen-Redaktion ohne Probleme unterzubringen, überall auf dem Gelände stapeln sich Bürocontainer.“
Wegen der starken Expansion von Premiere muß Willich in den kommenden Wochen sogar sein eigenes Büro räumen. Norbert Müller
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