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Designermücke

■ Die Sonderausstellung Entdeckungen zeigt Design aus den baltischen Republiken

zeigt Design aus den baltischen Republiken

Die Sonderausstellung Entdekkungen widmet sich einem Themenschwerpunkt der ersten nordeuropäischen Handwerksmesse: der Knüpfung von Wirtschaftskontakten zwischen Ost und West. Mit Entdeckungen gelang es dem Arbeitskreis angewandte Kunst (AAK) in kurzer Zeit Einblicke in die Produktion baltischer Designer und Designerinnen zu versammeln.

AAK existiert seit zwei Jahren als Forum für Fragen des Designs und stellte die Ausstellung mit finanzieller Unterstützung der Kultur- und der Wirtschaftsbehörde zusammen. Folkloristische Buntheit, aber auch avantgardistische Phantasie lassen die Sonderschau aus den sonst eher gediegenen Präsentationen der Messe durchaus hervorstechen. Ausnahmslos alle ausstellenden Balten haben eine intensive Ausbildung in Keramik- und Glastechnik, Metall oder Textil- und Lederverarbeitung hinter sich.

Ihre Erzeugnisse bewegen sich im Grenzbereich zwischen Kunsthandwerk und Industriedesign. Eine Trennung von Entwurf und Produktion, das heißt eine Loslösung vom Kunsthandwerk, zeichnet sich - insbesondere in Estland - ab, kann aber erst dann gelingen, wenn es genug designorientierte Wirtschaftsunternehmen gibt. Die Designer müssen selbst für Produktion und Vertriebswege sorgen. Daher trifft es sich, daß viele Exponate dem hanseatischen Publikum so gut gefielen, daß sie bereits verkauft sind. Auch wenn, insbesondere bei einigen noch etwas „zusammengeklatscht“ wirkenden Möbeln, ästhetische Stimmigkeit und Funktionalität gleichermaßen auf der Strecke bleiben, sind alle Objekte durch Experimentierfreude gekennzeichnet. Beifall fand das gewagte Sitzmöbel „Insekt“ der Estin Tea Tammelan. Auf der raumgreifenden „Mücke“ findet nur eine Person, dafür aber sanft wippend und bequem Platz. Das Können zeigt sich vor allem an den dekorativen Objekten und modischen Assecoires. Herausragend sind hier die Glasobjekte des Esten Ivo Lill und die Schmuckkollektionen der Estin Katrin Amos mit ihren von Understatement geprägten Broschen, und die aus dem Vollen schöpfende Kollektion „Portraitgalerie“ der Lettin Guntis Lauders. Julia Mummenhoff

bis 18.10. Hamburg Messe Halle 10

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