Habemus Poetam!

■ Literaturpreis '93 an Georges-Arthur Goldschmidt

Weiße Wölkchen ließ gestern die hiesige Rudolf-Alexander- Schröder-Stiftung steigen: Nach langen schweren Debatten steht nunmehr fest, daß der französische Autor Georges-Arthur Goldschmidt für sein Werk „Der unterbrochene Wald“ den Bremer Literaturpreis '93 im Gegenwert von 30.000 Mark kriegt. Der mit 10.000 Mark versehene Förderpreis geht an Hans-Ulrich Treichel, Jahrgang 1952, für sein Buch „Von Leib und Seele“ (Suhrkamp Verlag).

Goldschmidt, geboren 1928 in Hamburg, emigrierte als Elfjähriger nach Frankreich. Heute lebt er in Paris. Von zahllosen Feuilletons und Essays abgesehen, hat er bisher Handke ins Französische übersetzt und vier Romane bzw. Erzählungen geschrieben; am bekanntesten vielleicht „Die Absonderung“, verfaßt auf Deutsch.

Sein nunmehr gepriesenes Buch „Der unterbrochene Wald“ ist davon quasi eine Fortsetzung. Es erzählt die Geschichte eines nach Savoyen geflohenen Jungen, der Unterschlupf findet bei Bergbauern und 1949 nach Hamburg zurückkehrt.

Peter Handke hat es ins Deutsche übersetzt; es erscheint im Züricher Ammann-Verlag.

Der Bremer Literaturpreis wird seit 1954 jährlich an deutschsprachige Autoren vergeben; in diesem Fall am 26. Januar 1993 in der Oberen Rathaushalle. schak