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Dreifach Hipp-Hipp-Hurra

Mit viel »Geistlichkeit« wurden  ■ Richtkränze hochgezogen

Ein Richtfestbummel durch Hamburg: Zunächst ging es nach Neumühlen, wo früher einmal das Kühlhaus gestanden hat. Dort entsteht gegenwärtig das Wohnstift „Augustinum Hamburg“. Zur Begrüßung und zum Aufwärmen wurde „Glühwein mit Schuß“ gereicht, noch vor dem zweiten Frühstück. Das begann nämlich erst um Punkt elf Uhr, als der Polier zu seinem Richtspruch anhob. Nach jedem „Hipp-Hipp-Hurra“ mußte als Antwort ein randvoller Becher Schnaps geleert werden, der flugs wieder mit Inhalt gefüllt wurde. Nach drei „Hipp-Hipp-Hurras“ kann selbst bei Minus-Graden die Sonne mächtig auf's Hirn brennen.

Diese feuchte Feier galt einer neuen Edel-Herberge für alte Menschen, die von den Bauherren bescheiden Senioren-Wohnstift genannt wird. Diese Unterkunft mit 150 Appartements kann die Konkurrenz mit jedem First-Class-Hotel spielend aufnehmen. Die monatlichen Mieten von 3132 bis 6180 Mark allerdings auch. Dafür wird der wohl grandioseste Blick über Hamburgs Hafen geboten.

Finanzsenator Wolfgang Curilla preist denn auch diesen „Eckpunkt einer Perlenkette“ und meint damit die vom Senat „zügig vorangetriebene Elbuferbebauung“. Auf diesen Schreck werden zwei Biere vernichtet. Zu mehr reicht die Zeit nicht, denn das nächste Richtfest wartet.

Ziel ist das „Spiegel-Haus am Deichtor“. Aber von einem Rohbau ist dort nichts zu sehen. Ein angestrengter Blick auf die Einladung gibt Gewißheit: Im Zelt der Stadtentwicklungsbehörde ist in dieser Woche die „Ausstellung der sieben Entwurfsarbeiten zum Realisierungswettbewerb“ für das neue Spiegel-Domizil zu bewundern. Auch gut, und der Einsicht folgend gibt's zur Belohnung zwei kräftige Espressi.

Aber in der Jarrestadt findet noch ein Richtfest statt. Die Baugenossenschaft Dennerstraße hat dort neben dem Kampnagel-Gelände eine Baulücke mit 44 Sozialwohnungen geschlossen. Auch hier ein dreifach „Hipp-Hipp-Hurra“, als Ersatz diesmal für's Mittagessen, das sowieso nicht mehr gefunden wurde. Grrrr, I'll kill that cat. Norbert Müller

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