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Unvergleichlich gut

Daß es ein wissenschaftliches Institut „Bremer Ausschuß für Wirtschaftsforschung“ (BAW) gibt, ist sicherlich gut und hilfreich. 200 Seiten dick ist das Doppelheft des Instituts zur Bilanz bremischer Wirtschaftsförderung seit 1984. Für das dem Wirtschaftssenator untergeordnete Institut gilt allerdings: Für Pessimismus wird es nicht bezahlt. „Die Wirkungen der bremischen Wirtschaftsstrukturpolitik können sich sehen lassen“, schreibt Senator Jäger in seiner Pressemitteilung zu den Untersuchungen seines Instituts. Wie soll ein Untergebener der Behörde da widersprechen?

Immerhin merkt der Leiter des BAW an: Die Effektivität der Bremer Wirtschaftsförderung ist unvergleichlich, weil es keine vergleichbaren Untersuchungen gibt. Man muß schon gehörig ins Detail gehen und zwischen den Zeilen lesen, um aus der Arbeit des BAW schlau zu werden. So findet sich auf Seite 114 der Untersuchung ein Satz wie: „Die Kausalität zwischen betrieblicher WAP-Förderung und gewünschter unternehmerischer Aktivität dürfte je nach den Umständen des Einzelfalls gegeben sein oder auch nicht.“

Tabu ist den staatlichen Forschern aber die Frage, ob vielleicht hier und da ein Fehler gemacht wurde bei der staatlichen Wirtschaftsförderung. Streng genommen muß man feststellen: Eine unabhängige, kritische Nutzen-Analyse der 1,36 Milliarden WAP-Mittel, die seit 1984 ausgegeben wurden, findet nicht statt. Aus Fehlern, die nicht kritisch durchleuchtet werden, kann man bekanntlich wenig lernen. Klaus Wolschner

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