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Anstößiger Stein

■ „Pink Party“ für Lesben und Schwule startet heute

Party ist prima. Aber nicht alles. Die „Pink Party“ will deshalb künftig mehr sein als Disco plus Show-Einlage. Ein dreiwöchiges „Festival lesbischen und schwulen Selbstbewußtseins“ soll es werden, und zwar ab heute. Bis zum 22. Juni sind Konzerte, Filme, Theaterstücke zu erleben - und natürlich auch die „Party Itself“. Nach dem großen Partyspaß soll aber mehr bleiben als nur der Kater: Mit einer symbolischen Gedenkstein-Enthüllung auf dem Domshof wollen die VeranstalterInnen die fortgesetzte Gewalt gegen Lesben und Schwule ins Bewußtsein rücken.

Die symbolische Aktion, hofft Mitinitiator Rolf Wolle, soll der erste Schritt auf dem Weg zu einem entsprechenden Denkmal sein. Denn auch nach der Liberalisierung des § 175 gingen die alltäglichen Repressionen weiter. „Der Paragraph spiegelt doch nur die gesellschaftliche Realität wider“, sagt Wolle. Mit einer Gesetzesänderung sei es nicht getan: „Wir müssen das verändern, was in den Köpfen der Leute ist.“

Und dabei soll das Denkmal helfen. Nichts Ehernes, Martialisches. Und auch keine Gedenkplakette dort, wo es möglichst keiner sieht. In einem Forum müsse man sich „über mögliche Kunstformen auseinandersetzen“. Vorschläge sollen dann per Wettbewerb eingeholt werden. Kultursenatorin Trüpel habe gar schon ihre politische Unterstützung zugesagt.

Am 19. Juni soll der Stein ins Rollen kommen. Davor und danach bringt die Party „was fürs Hirn, was für den Magen, für Herz und Kreislauf“. Garstige Kurzfilme von Monika Treut im Kino 46; Strauß und Liszt von der Bremer Opernsängerin Sherry Zannoth im Cafe Homolulu; Chansons von Rainer Bielfeld im Jungen Theater... ja, doch, und natürlich die Party, samt einer Revue mit Monty Arnold und dem Duo Emmie & Bertie — am 11. Juni im Modernes. two

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