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Wettbewerb „Rappen gegen Rechts“

■ Verein „Berliner gegen Gewalt und Intoleranz“ sucht HipHop-Kids

„Kunst gegen Gewalt“ lautet der Wettbewerb, gemeint ist eher „Rappen gegen Rechts“: Der Verein „Berliner gegen Gewalt und Intoleranz“ startete gestern seine Suche nach HipHop-Kids und Jugendlichen bis 25, die sich für den bereits komponierten Rap-Song „Nie wieder“ kritisch mit der deutschen Gegenwart auseinandersetzen: Gefragt sind vierzeilige Strophen zum Thema Gewalt und Intoleranz gegenüber Minderheiten.

Pünktlich zum Schulbeginn schrieb der Verein die Hälfte der rund 1.000 Berliner Schulen an und versandte Demo-Tapes des von „23rd Spirit featuring Astrid North“ komponierten Songs. Nach den Vorstellungen des Vereinsvorsitzenden Ariel Schiff könnte dieser „im Musikunterricht behandelt werden“. Die Rap-Melodie wird außerdem immer wieder von Radio Fritz! und dem Kabelsender Kiss FM gespielt und kann zusätzlich unter der Telefonnummer 361 58 25 abgehört werden. Wer nicht rappen will, kann auch Gedichte, Aufsätze, Bilder oder Fotos zum Thema einsenden.

Die besten Arbeiten werden am 31. Oktober in der ehemaligen Kongreßhalle in einer Festveranstaltung präsentiert, mit den vier besten Strophen wird der Song produziert und in 5.000er Auflage auf CD gepreßt. Rap, so sagen die Initiatoren, eignet sich dabei für den Wettbewerb besonders: Einerseits hätten Rap-Songs schon immer auch eine gesellschaftskritische Komponente gehabt, andererseits sei Rap die bei vielen Jugendlichen beliebteste Musikrichtung. Und gerade junge Menschen versucht der Verein anzusprechen. Der Vorsitzende Ariel Schiff: „Junge Menschen können noch positiv beeinflußt werden, haben nicht so festgefahrene Meinungen wie 50jährige.“ Der parteipolitisch unabhängige Verein existiert seit Ende 1992 und wurde nach den brutalen Überfällen in Rostock und Mölln gegründet. Inzwischen engagieren sich 72 Mitglieder, Durchschnittsalter etwa Anfang 30, geben monatlich eine Chronik von rechtsextremen Gewalttaten heraus und sind mit Infoständen auf Straßenfesten präsent – so auch beim kommenden Streetball-Turnier. Martin Böttcher

„Berliner gegen Gewalt und Intoleranz e. V.“, Postfach 342, 12173 Berlin.

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