: Momper spielt Lopez
■ Vorwürfe von Ellinghaus gegen Ex-Angestellten: Firmeninterna genutzt
Der ehemalige Regierende Bürgermeister Walter Momper (SPD) sieht sich schwerwiegenden Verdächtigungen seines ehemaligen Arbeitgebers, der Ell-Bau Baubetreuungs GmbH, ausgesetzt. Firmenchef Gert Ellinghaus äußerte gestern die Vermutung, Momper wolle Erkenntnisse aus seiner Tätigkeit bei Ell-Bau für private Geschäfte nutzen. Ellinghaus bestätigte gegenüber ADN einen Bericht der Bild-Zeitung, wonach sein Unternehmen von einem Geschäftsfreund gehört habe, daß „Herr Momper ein 30-Millionen- Projekt mit ihm plant, das unsere Firma erarbeitet hat“.
Dagegen wolle Ell-Bau notfalls klagen und von einer Klausel aus dem Arbeitsvertrag mit Momper Gebrauch machen, die diesem verbiete, ein Jahr nach dem Ausscheiden in der Branche tätig zu werden. Mompers Arbeitsvertrag mit der Ell-Bau war Anfang August überraschend beendet worden. Momper will laut Bild-Zeitung demnächst eine eigene Projektentwicklungs-GmbH gründen. Momper war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Zu den Hintergründen der Trennung von Momper sagte Ellinghaus, sein Ex-Mitarbeiter habe zunächst fristgerecht zum 31. Dezember des Jahres gekündigt und dann um eine frühere Auflösung des Arbeitsvertrages gebeten. Obwohl er, Ellinghaus, sich eine Vertragserfüllung durch Herrn Momper bis Jahresende zur Abwicklung laufender Geschäfte gewünscht habe, sei er schließlich mit der vorzeitigen Auflösung des Vertrages mit einem „lustlosen Mitarbeiter“ einverstanden gewesen. Momper selbst sprach nach Zeitungsberichten von einem „wichtigen Grund“ für seine Kündigung.
Vom Landesvorstand der SPD war zu den Anschuldigungen keine Stellungnahme zu erhalten. Berufliche Dinge gehörten auch bei prominenten Parteimitgliedern zu den persönlichen Angelegenheiten, zu denen die Partei nicht Stellung nehme. ADN
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