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Umwelterziehung ist mehr als Fachunterricht

■ „Umwelt hautnah miterleben“ als neues Konzept an bremischen Schulen / Von der gesunden Cafeteria bis zur Kanu-AG

Hochbeete und Teiche werden angelegt, Pausensport betrieben, in der Cafeteria gibt's Quark, Müsli, Kräutertees und Obst, und die Schülerzeitung „rainbow times“ erscheint mit Schwerpunkt Ökologie — all das gehört im Sebaldsbrücker Schulzentrum, einer der ersten „Umweltpilotschulen“ Bremens, zur täglichen Erziehung. In dieser Woche stellte Bildungssenator Henning Scherf in Sebaldsbrück das neue Konzept zur Umweltbildung an Bremer Schulen vor. Umwelterziehung soll demnach nicht mehr nur einzelnen Fächern wie Biologie oder Chemie zugeordnet werden, sondern eine fächerübergreifende Aufgabe sein. „Gerade im Schulalltag sollte Umwelterziehung zum erkennbaren Profil werden“, sagte Scherf.

Von insgesamt 23 Schulen aus Bremen und Bremerhaven, die sich als Umweltpilotschulen auf eine Ausschreibung im April hin beworben hatten, konnten aller

dings zunächst nur fünf ausgewählt werden. Ihre Aufgabe soll künftig darin bestehen, ein auf ihre Schule zugeschnittenes Umweltbildungskonzept zu erarbeiten und praktisch umzusetzen. Gegenüber anderen Schulen haben die Pilotschulen einige Vorteile: Zum einen werden fünf LehrerInnenstunden zusätzlich bereitgestellt, zum anderen erhält jede Pilotschule pro Jahr maximal 10.000 Mark für Projekte im Bereich Umweltschutz. Außerdem bekommt jede Umweltpilotschule einen Analysekoffer zur Wasser-, Boden- und Luftuntersuchung sowie einen Schallpegelmesser geschenkt. Diese Geräte sollen im Unterricht benutzt und auch an andere Schulen ausgeliehen werden.

Im Sebaldsbrücker Schulzentrum hatten LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern bereits von sich aus viele Ansätze zur Umwelterziehung entwickelt. Allerdings fehlte bisher ausreichende Unterstützung, um dies zum Schulkonzept zu erheben. Die Einrichtung einer Kanu-AG und die Dachbegrünung des Geräteschuppens gehörten zu den letzten Aktionen, die LehrerInnen und SchülerInnen gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Vor allem der praktische Aspekt der Umweltarbeit ist ihnen dabei wichtig. „Umwelt hautnah mitzuerleben und Respekt zu wecken ist das Ziel“, erklärt Schulleiter Helmut Hoffmann.

Es gibt aber auch SchülerInnen, die gar nicht begeistert sind über die Umwelterziehung. „Viele wollen nichts damit zu tun haben. Ab einem bestimmten Alter ist es nicht mehr schick, Unkraut zu jäten“, weiß Hoffmann aus Erfahrung. Auch richtige Ernährung muß lange gelernt werden. Manche SchülerInnen verspeisen zum Beispiel lieber Süßigkeiten vom Kiosk nebenan als das „gesunde“ Essen aus der Schul-Cafeteria. als

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