: Intercity in Flammen: Mit Klopapier gezündelt
Hannover (AP) – Mit Toilettenpapier hat ein Brandstifter am Montag den Intercity 725 Hamburg – Berchtesgaden in Flammen gesetzt und zu einem Nothalt auf freier Strecke gezwungen. Verletzt wurde dabei niemand. Wenige Minuten vor dem planmäßigen Halt des Intercitys „Berchtesgadener Land“ in Osnabrück hatten Zugbegleiter das Feuer in den letzten beiden Waggons der Ersten Klasse entdeckt. Der Zug hat dann um 6.33 Uhr auf offener Strecke zwischen Barnstorf und Drebber in Niedersachsen anhalten müssen. Oberkommissar Richmann sagte, nach etwa zehn Minuten sei die Feuerwehr vor Ort gewesen und habe den Brand gelöscht. Als mutmaßlicher Brandstifter sei ein 24jähriger Soldat noch am Tatort festgenommen worden. Dieser stand auch nach der Tat noch unter starkem Alkoholeinfluß und wurde gestern vormittag verhört. „Ein Wagen ist völlig ausgebrannt, der andere zur Hälfte. Der Sachschaden beträgt zwischen 1,5 und zwei Millionen Mark“, sagte Bahnsprecher Burkart Ahlert. Die Bahnstrecke Bremen– Osnabrück mußte für mehr als eine Stunde in beiden Richtungen gesperrt werden, die anderen Züge wurden über Nienburg umgeleitet. Der Intercity fuhr mit 90 Minuten Verspätung ohne die beiden letzten Wagen nach Berchtesgaden weiter. Der Bahnsprecher konnte sich an keinen früheren Fall von Brandstiftung in einem fahrenden Zug erinnern.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen