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Jugendkultur

Die Förderung der Hamburger Jugendkultur ist eine Farce. Knapp 600.000 Mark (und das seit Jahren unverändert) im Rockmusikbereich und ein mit 1,5 Millionen Mark kraß unterfinanziertes Jugendtheater (JAK) sind der Anteil des 314 Millionen Mark-Kulturetats für 1994. Da sich Politiker trotzdem immer noch laut über jugendliche Ignoranz und Gewaltbereitschaft wundern, möchte das JAK eine programmatische Lesung abhalten: Unter dem Titel Gewohnheitstiere vor der Wahl tragen Schauspieler des En

sembles und der Schrifsteller Klaus Farin (Verfasser von hervorragend recherchierten Büchern über Skinheads) Einstellungen aus Interviews mit von Jugendlichen vor: Wütende Meinungen zu Staat und Gesellschaft, resignative Politikverdrossenheit und radikale Protesthaltungen kennzeichnen die Aussagen. JAK-Chef Jürgen Zielinski möchte neben Jugendlichen vor allem auch Politiker ansprechen: „Für die Hamburger Parteien ist Kultur eine Topfblume, die man, wenn sie einem nicht mehr gefällt, vor das Fenster stellt. Für Jugendliche ist ihre Kultur aber ein Lebenselixier. Wer das nicht begreift, darf sich über die Verrohung in der Gesellschaft nicht wundern.“ tlb

Heute 19 Uhr, Kampnagel, Halle 4, Eintritt frei

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